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Politik: Merkel will 2013 wieder antreten

Steinmeier: SPD entscheidet Kandidaten-Frage erst Ende kommenden Jahres

Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat signalisiert, dass sie 2013 zur Wiederwahl antreten will. „Also, ich hoffe doch, dass ich einen Gegenkandidaten von der SPD bekomme zur nächsten Bundestagswahl“, sagte die CDU-Chefin in einem Sat.1-Interview. Auf die schlechten Umfragewerte angesprochen, erklärte Merkel, sie mache sich „nicht so richtige Sorgen“. CSU-Chef Horst Seehofer sagte der „Mitteldeutschen Zeitung“, schlechte Umfragewerte seien in der Halbzeit einer Legislaturperiode ganz natürlich. „Frau Merkel ist total unangefochten. Sie hat die uneingeschränkte Unterstützung der CSU.“

Im jüngsten ARD-Deutschlandtrend liegt Merkel in der Wählergunst deutlich hinter ihren möglichen sozialdemokratischen Herausforderern Peer Steinbrück und Frank-Walter Steinmeier. Bei einer Direktwahl des Regierungschefs würde sie demzufolge im Duell gegen Ex-Finanzminister Steinbrück zurzeit mit 37 zu 48 Prozent klar unterliegen. Auch gegen Steinmeier hätte Merkel das Nachsehen: 43 Prozent favorisieren den SPD-Fraktionsvorsitzenden, 39 Prozent würden der CDU-Chefin ihre Stimme geben.

Die SPD will nach den Worten Steinmeiers frühestens Ende 2012 über ihren Kanzlerkandidaten entscheiden. In dem riesigen öffentlichen Interesse an Steinbrück sehe er überhaupt keinen Grund zum Lamento, sagte er der „Frankfurter Rundschau“. SPD-Chef Sigmar Gabriel, der auch als möglicher Spitzenkandidat gilt, sagte der “Passauer Neuen Presse“, wenn ein Sozialdemokrat so viel Popularität und Vertrauen genieße wie Steinbrück oder Steinmeier, freue ihn das sehr.

Merkel gab sich gelassen. „Mir sind alle, die in der öffentlichen Diskussion sind, schon bekannt. Insofern warten wir es einfach mal ab“, sagte die Kanzlerin.

CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt wies die Kritik Gabriels an Merkel als haltlos zurück. „Gabriel schafft es regelmäßig, die Inhalts- und Bedeutungslosigkeit der SPD zur Schau zu stellen“, sagte Dobrindt. „Merkel hat Deutschland aus der Krise geführt, Gabriel zieht die SPD weiter in die Krise. Er ist das Krisengesicht der SPD.“ CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe hatte zuvor gesagt, Gabriel sei frustriert, weil er in der Kanzlerkandidatensuche seiner Partei keine Rolle spiele. Gabriel hatte der „Passauer Neuen Presse“ gesagt, die Kanzlerin ruiniere den Ruf Deutschlands. Ihre Politik sei „ein Turbolader für Politikverdrossenheit“. Deutschland werde nicht regiert. Schwarz-Gelb sei eine Streitkoalition, die heute dies und morgen das sage. rtr/dpa

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