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Reaktionen: Merkel "zutiefst bestürzt" über Kaczynskis Tod

Der polnische Staatspräsident Lech Kaczynski ist bei einem Flugzeugabsturz im westrussischen Smolensk ums Leben gekommen. An Bord der Maschine befanden sich auch Kaczynskis Frau und weitere hochrangige polnische Persönlichkeiten. Bundeskanzlerin Merkel zeigte sich erschüttert.

Kaczynski war auf dem Weg zu einer Gedenkfeier für die Ermordung polnischer Offiziere durch den sowjetischen Geheimdienst vor 70 Jahren im russischen Katyn.

Kremlchef Dmitri Medwedew setzte eine Untersuchungskommission unter Leitung von Regierungschef Wladimir Putin ein. Zum Zeitpunkt des Absturzes um 10.50 Uhr Ortszeit (8.50 MESZ) herrschte nach Angaben des Zivilschutzministeriums Nebel. Die aus Warschau kommende Maschine war im Landeanflug gewesen, als sie auf Baumwipfel prallte. Die genaue Absturzursache war unklar.

An der Unglücksstelle südlich der westrussischen Stadt Smolensk lagen zahlreiche Wrackteile des in den polnischen Farben Rot und Weiß gestrichenen Flugzeugs verstreut. Das russische Fernsehen zeigte, wie Feuerwehrleute das brennende Wrack zu löschen versuchten.

Westerwelle: "Eine tragische Stunde"

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich erschüttert geäußert. "Ich möchte an dieser Stelle nur sagen, dass ich zutiefst bestürzt bin über den Flugzeugabsturz und den Tod des polnischen Präsidenten“, sagte Merkel am Samstag am Rande eines Besuchs des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Potsdam. Sie wolle sich im Laufe des Tages im Kanzleramt ausführlich zu der Tragödie äußern.

Außenminister Guido Westerwelle (FDP) bezeichnete das Unglück als "eine tragische Stunde" für das Nachbarvolk. Auch für Deutschland sei dies jetzt ein Moment, "um innezuhalten", sagte er am Samstag am Rande seines Südafrika-Besuchs in Kapstadt.

Er selbst habe Kaczynski als sehr klugen und energischen Gesprächspartner kennengelernt. Deswegen gehe ihm dessen Tod persönlich auch sehr nahe, sagte Westerwelle.

Tusk beruft Krisensitzung ein

Polens Regierungschef Donald Tusk hat eine Sondersitzung seines Kabinetts einberufen. Die Regierung soll am Nachmittag zusammenkommen. Tusk steht in direkter Verbindung mit Parlamentspräsident Bronislaw Komorowski. Nach der polnischen Verfassung übernimmt der Chef des Abgeordnetenhauses nach dem Tod Kaczynskis die Geschäfte des Staatschefs. (sf/dpa/AFP)

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