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Politik: Merkels neuer General

Stuttgart - Es gibt Angebote, die muss man annehmen, auch wenn man vielleicht nicht will. Eigentlich hatte Volker Kauder gerade mit seiner Aufgabe als Generalsekretär der baden-württembergischen CDU abgeschlossen.

Stuttgart - Es gibt Angebote, die muss man annehmen, auch wenn man vielleicht nicht will. Eigentlich hatte Volker Kauder gerade mit seiner Aufgabe als Generalsekretär der baden-württembergischen CDU abgeschlossen. Ende April wollte er, zusammen mit Noch-Ministerpräsident Erwin Teufel, das Amt niederlegen. Jetzt könnte es noch schneller gehen und die parteiamtliche Berufsbezeichnung gleichwohl bleiben: Kauder ist Angela Merkels Wahl für die Nachfolge ihres zweiten gescheiterten Generalsekretärs Laurenz Meyer.

Seit die Parteichefin nach der verlorenen Wahl 2002 den erklärten Stoiber-Mann Kauder in die Schlüsselposition des parlamentarischen Geschäftsführers der Unionsfraktion hievte, ist der 55-Jährige mit der markanten Rasurfrisur republikweit bekannt. Seines Amtes wegen natürlich, das ihn auch zum Verhandlungsführer im Vermittlungsausschuss macht, aber eben auch, weil der Tuttlinger Abgeordnete und gelernte Jurist ein scharfzüngiger Formulierer ist, der es gern zugespitzt mag. Ein Haudrauf aber ist Kauder, der für eine Übergangszeit die Fraktionsgeschäfte weiterführen wird, nicht. Sportlich darf es sein, aber lieber mit dem Florett als dem Säbel.

Für Teufel erwies sich Kauder als Glücksgriff. „Er ist ein Kämpfer und harter Arbeiter“, preist Landesschatzmeister Heinrich Haasis Kauders Einsatzfreude. „Bärenstarke Kampagne-Fähigkeiten“ attestiert ihm der Chef der CDU-Kommunalpolitiker-Riege, Singens Oberbürgermeister Andreas Renner. Und auch seine jüngste Herausforderung hat er bestanden: den innerparteilichen Kraftakt, 80000 CDU-Mitglieder zur Ministerpräsidenten-Nachfolge in Baden-Württemberg zu befragen.

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