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Migration: Schlepper werfen Flüchtlinge ins Meer

Mord aus Aberglauben: Eine fünfköpfige Schlepperbande aus Nigeria hat 13 Menschen auf der Überfahrt von Libyen nach Sizilien ins Meer geworfen. Angeblich seien die Opfer "von bösen Geistern besessen gewesen".

Fünf Nigerianer sollen während der Überfahrt 13 von insgesamt 72 Migranten über Bord geworfen haben. Die Flüchtlinge seien "von bösen Geistern besessen gewesen", erklärten die Täter nach Angaben der römischen Zeitung "La Repubblica" vom Dienstag. Am Montag seien die Verantwortlichen in einem Aufnahmezentrum in der Stadt Syrakus unter dem Vorwurf des mehrfachen Mordes festgenommen worden, nachdem die Überlebenden den Behörden von den grauenvollen Vorfällen berichtet hatten, hieß es.

Wie erst jetzt bekannt wurde, hatten die Schlepper Mitte September - drei Tage nach dem Start von der nordafrikanischen Küste - zunächst einen Mann aus Ghana in die Fluten geworfen, der auf dem Boot krank geworden sei. Nach und nach stießen die Nigerianer den Angaben der Augenzeugen zufolge immer mehr afrikanische Flüchtlinge ins Wasser und verurteilten sie somit zum sicheren Tode. Dabei hätten sie gerufen: "Sie sind von bösen Geistern besessen, wir müssen sie los werden, sonst werden wir alle sterben." (bai/dpa)

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