zum Hauptinhalt

Politik: Milzbrand: Heimtückischer Erreger. Milzbrand-Sporen können Jahrzehnte überdauern

Milzbrand-Bakterien gelten als Biowaffe Nummer eins. Das liegt daran, dass die Keime vergleichsweise leicht zu vermehren und als widerstandsfähige Sporen gut zu lagern und zu verbreiten sind.

Milzbrand-Bakterien gelten als Biowaffe Nummer eins. Das liegt daran, dass die Keime vergleichsweise leicht zu vermehren und als widerstandsfähige Sporen gut zu lagern und zu verbreiten sind. Sporen sind eine Art biologische Dauerkonserve. Der Erreger vermag eingekapselt als Spore Jahrzehnte zu überdauern. Findet er günstige Bedingungen vor, erwacht der Keim zu neuem Leben und breitet sich aus. Bekämpft wird er mit Antibiotika (zum Beispiel Penicilline oder Tetrazykline).

Im "zivilen" Leben befällt Milzbrand in erster Linie Huftiere, von denen sich der Erreger auf den Menschen verbreiten kann. Am häufigsten und vergleichsweise gut zu behandeln ist Hautmilzbrand. Die Sporen dringen über Risse oder kleine Verletzungen in die Haut ein. Die Haut rötet sich, dann bilden sich eitrige Bläschen, die sich schwärzlich verfärben. Über erregerhaltige Nahrungsmittel kann es nach Verschlucken zu meist tödlichem Darmbefall mit blutigen Durchfällen kommen.

Mindestens ebenso gefährlich ist der Lungenmilzbrand: nach dem Einatmen sammeln sich die Sporen - für einen Infektion sind 8000 bis 10 000 nötig - in den Lymphknoten der Lunge. Hier erwachen die Sporen zum Leben und produzieren ein Zellgift, das zu Wassereinlagerung im Gewebe führt. Bis es soweit ist, können bis zu 60 Tage vergehen. Wenn sich dann Krankheitszeichen wie Fieber, Kopfschmerzen, Husten und Erbrechen einstellen, ist es für eine Therapie oft zu spät.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false