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Mittelmeer: Stacheldraht und Wachen gegen Bootsflüchtlinge

Die Flüchtlingswelle von Nordafrika nach Süditalien hält unvermindert an. Wieder erreichten hunderte Immigranten mit Booten die Insel Lampedusa - das dortige Auffanglanger soll zusätzlich gesichert werden.

Nach der Ankunft von mehr als 400 Immigranten am Samstag wurden in der Nacht zum Sonntag erneut mindestens zwei Boote mit zusammen etwa 280 Menschen an Bord in der Nähe der Insel Lampedusa gesichtet, wie italienische Medien berichteten. Sie werden in das bereits heillos überfüllte Aufnahmelager der Insel gebracht. Die kleine Insel hat außerdem mit Trinkwasserknappheit zu kämpfen.

Der Bürgermeister von Lampedusa, Bernardino De Rubeis, hat unterdessen verschärfte Sicherheitsmaßnahmen auf den Weg gebracht, "um die Ruhe der Touristen und Bewohner unserer Insel nicht zu gefährden." So soll das Flüchtlingszentrum mit einem Stacheldrahtzaun umgeben und das Lager von Wachen kontrolliert werden. Nachdem am Freitag etwa 600 Immigranten die Insel erreicht hatten, war es zu Vorfällen mit betrunkenen Flüchtlingen gekommen.

Am Samstagmorgen geleitete die italienische Küstenwache ein Fischerboot mit 245 Immigranten nach Sizilien. Die Einwanderer stammen überwiegend aus Eritrea, teilten die Behörden mit. Unter ihnen waren 25 Frauen und neun Kleinkinder. Tausende versuchen im Sommer die gefährliche Überfahrt von Afrika nach Italien. Ihre Zahl hat sich von Januar bis Juli dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr auf mehr als 15.000 verdoppelt. Rom strebt eine Vereinbarung mit Libyen an, um die Flüchtlingsströme in den Griff zu bekommen. (feh/dpa)

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