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Mordfall Hariri: Verhör von Syrern beginnt am Montag

Anfang kommender Woche ist es soweit: Der deutsche UN-Ermittler Detlev Mehlis will fünf syrische Tatverdächtiger im Mordfall Hariri in Wien vernehmen.

New York - Der Berliner Oberstaatsanwalt, der das Mordkomplott gegen Libanons früheren Ministerpräsidenten Rafik Hariri untersucht, werde die hochrangigen syrischen Geheimdienstmitarbeiter voraussichtlich von Montag bis Mittwoch am UN-Sitz in der österreichischen Hauptstadt befragen, sagte der Unter-Generalsekretär für politische Angelegenheiten, Ibrahim Gambari, am Mittwoch (Ortszeit) in New York.

Gambari geht davon aus, dass die Ermittlungen auch nach Ablauf des derzeitigen Mandats am 15. Dezember fortgesetzt werden. «Die Untersuchung muss weitergehen», sagte Gambari, «mit oder ohne Mehlis». US-Medien spekulierten am Donnerstag über einen baldigen Ausstieg des Berliner Anklägers aus der UN-Kommission. Demnach hat Mehlis angedeutet, die Leitung der Ermittlungen in Libanon und Syrien aus persönlichen Gründen nicht unbegrenzt fortsetzen zu wollen. Bei dem Attentat am 14. Februar waren neben Hariri 22 weitere Menschen getötet worden.

Mehlis war von UN-Generalsekretär Kofi Annan mit der Aufdeckung des Mordkomplotts beauftragt worden. Mehlis wird dem Sicherheitsrat in New York am 15. Dezember seinen vorerst letzten Bericht über die Ergebnisse der Untersuchungskommission vorlegen. Im Zwischenbericht vom Oktober hatte er den Verdacht geäußert, dass einige hochrangige Mitglieder der syrischen Regierung in das Attentat verwickelt waren.

Daraufhin drohte der Sicherheitsrat der Regierung in Damaskus Wirtschaftssanktionen an, um ihre engere Kooperation mit der Mehlis- Kommission zu forcieren. Syrien hat bisher jegliche Beteiligung an dem Anschlag verneint und sich beschwert, die UN-Ermittlungen seien politisch motiviert. Hariri hatte sich immer wieder offen gegen die Jahrzehnte lange Besetzung seines Landes durch Damaskus ausgesprochen. Nach seinem Tod zog Syrien seine Truppen und Geheimdienstagenten unter dem Druck der aufgebrachten Öffentlichkeit aus Libanon ab. (tso/dpa)

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