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Der Grabstein der in Heilbronn ermordeten Polizistin - ihre Angehörigen erhielten 25.000 Euro.

© dapd

Mordserie: NSU-Opfer erhielten 830.000 Euro Entschädigung

Die Opfer der rechtsextremen Terrorzelle NSU und deren Angehörige sind entschädigt worden. Jetzt wurde bekannt, um welche Beträge es sich jeweils handelt.

Knapp ein Jahr nach Aufdeckung der Morde des rechtsextremen Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) hat die Regierung einem Pressebericht zufolge die Opfern und deren Angehörigen weitgehend entschädigt. Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ am Montag unter Berufung auf einen Bericht des Bundesamts für Justiz berichtete, wurde den Opfern und deren Angehörigen insgesamt gut 832.000 Euro gezahlt.

Weitere Entschädigungszahlungen sind dem Bericht zufolge eher unwahrscheinlich, da das Bundesamt für Justiz über die ihm vorliegenden Anträge für Härteleistungen im wesentlichen entschieden habe. Die Zeitung berichtete unter Berufung auf ein früheres Schreiben des Bundesjustizministeriums (BMJ) vom März 2012, dass Ehepartner und Kinder der ermordeten neun Kleinunternehmer eine Pauschale von 10.000 Euro erhalten, Geschwister 5.000 Euro. Die Familien sollen zudem die Beerdigungskosten erstattet bekommen. Im Fall der in Heilbronn ermordeten Polizistin wurden demnach bislang 25.000 Euro an die Hinterbliebenen ausgezahlt, an ihren schwer verletzten Kollegen 10.000 Euro. An die Opfer der beiden Bombenanschläge in Köln seien insgesamt 140.000 Euro überwiesen worden.

Die Existenz des NSU war am 4. November 2011 aufgeflogen, als sich zwei der Mitglieder nach einem Banküberfall in Eisenach das Leben nahmen. Wenige Tage darauf stellte sich die dritte Beteiligte der Polizei. Das Trio wird für insgesamt neun Morde an türkischen und griechischen Migranten zwischen 2000 und 2006 verantwortlich gemacht sowie den Mord an der 2007 in Heilbronn erschossenen Polizistin. Zudem sollen sie zwei Bombenanschläge in Köln verübt haben. Warum Polizei und Verfassungsschutz der Gruppe nicht früher auf die Spur kamen, soll derzeit ein Untersuchungsausschuss des Bundestags klären.

(AFP)

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