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Nach Anschlagversuch: Erhebliche Einschränkungen bei Reisen in die USA

Der vereitelte Terroranschlag auf einen Airbus kurz vor der Landung in Detroit hat Auswirkungen auf Reisende in die USA. Neben Verspätungen durch schärfere Kontrollen müssen Passagiere in der letzten Stunde vor der Landung sitzen bleiben und dürfen nicht an ihr Handgepäck. Großbritannien hatte dem Terrorverdächtigen die Einreise verweigert.

Nach dem vereitelten Terroranschlag auf ein Passagierflugzeug in Detroit sind die Sicherheitsbestimmungen vor und während der Flüge in die USA erheblich verstärkt worden. So müssen Passagiere in der letzten Stunde des Fluges vor der Landung sitzen bleiben, berichteten mehrere Fluggesellschaften - darunter British Airways und Air Canada - am Sonntag in London. Außerdem dürfen die Flugreisenden in diesem Zeitraum nicht mehr an ihr Handgepäck. Während des gesamten Fluges sind Gegenstände auf dem Schoß vorerst nicht gestattet.

An Flughäfen wird auf Wunsch der US-Behörden an jedem Abflugsteig noch einmal gesondert das Handgepäck durchsucht, Reisende werden noch einmal besonders kontrolliert. Wegen der verschärften Sicherheitsbestimmungen gebe es auf Flügen in die USA Verspätungen, sagte der britische Verkehrsminister Andrew Adonis. Das „erweiterte Überprüfungssystem“ gelte ab sofort für Flugreisende, die in die USA reisen und von dort kommen.

Die Kontrollen bei US-Flüge wurden erhöht, nachdem die Umstände des versuchten Terroranschlags auf ein Flugzeug in Detroit bekannt wurden. Aussagen von Passagieren zufolge soll der 23-jährige Nigerianer, der wegen der Tat angeklagt wurde, beim Einstieg in das Flugzeug in Amsterdam bereits ein Gerät am Körper getragen haben. Vor der Landung ging er demnach für 20 Minuten auf die Bordtoilette. Als er zurückkam, klagte er über Magenschmerzen und legte eine Decke über seinen Schoß. Ein Flugzeugbegleiter soll ihn gefragt haben, was er in seiner Hosentasche habe. Daraufhin antwortete er: „Ein explosives Gerät“. Passagiere überwältigten den Mann, während er versuchte, dieses Gerät auszulösen.

Täter studierte in London

Wegen Sicherheitsbedenken verweigerte Großbritannien dem Nigerianer die Einreise, obwohl er nicht auf der Flugverbots-Liste des US-Heimatschutzministeriums stand. Britische Behörden lehnten nach Regierungsangaben vom Sonntag seinen Antrag auf ein neues Visum ab. Er durfte sich zwischen 2005 und 2008 in Großbritannien aufhalten, weil er am University College in London Maschinenbau studierte.

Der junge Täter ist allem Anschein nach Sohn des früheren nigerianischen Ministers und Bankenchef Alhaji Umaru Mutallab. Der Terrorverdächtige hatte britischen Medienberichten zufolge zwischen 2005 und 2008 Maschinenbau am University College in London studiert. Am Samstag durchsuchte die britische Polizei seine Wohnung im Londoner West End in der Nähe von Oxford Circus. dpa

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