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Schrammer

© dpa

Nach Archiv-Einsturz: Kölner OB zieht Konsequenzen

UPDATE Der Kölner Oberbürgermeister zieht Konsequenzen aus dem Einsturz des Historischen Archivs

Der Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) zieht seine Kandidatur für eine neue Amtszeit zurück. Er werde bei der Wahl am 30. August nicht noch einmal antreten, kündigte der 61-Jährige persönlich bei einer eigens anberaumten Pressekonferenz an. Der Grund dafür sei, dass der Einsturz des Kölner Stadtarchivs zunehmend in den Wahlkampf hineingezogen werde.

Der 61-jährige CDU-Politiker war wegen seines Krisenmanagements nach dem Einsturz in die Kritik geraten. Viele kreideten ihm an, dass er stets betonte, keine Verantwortung für den U-Bahn-Bau zu tragen. Bei dem Unglück waren am 3. März zwei Menschen ums Leben gekommen. Die Ursache waren möglicherweise Grundwasser- Probleme in einer U-Bahn-Baustelle direkt daneben.

Schrammas Gegner warfen ihm außerdem einen "Schlingerkurs" in der Frage vor, ob die U-Bahn nach dem Unglück weitergebaut werden soll. Am Donnerstag leitete die Staatsanwaltschaft zudem Ermittlungen gegen den Stadtrat ein. Schramma soll interne und damit vertrauliche Sitzungen zum Archiv-Einsturz illegal mitgeschnitten haben. Er selbst sprach von einer "Hetzkampagne" gegen ihn.

Wie die "Rheinische Post" erfahren haben will, wünscht sich die Kölner CDU-Spitze, dass sich der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach statt Schramma zur Wahl zum Oberbürgermeister stellt. Noch heute soll um 18 Uhr der geschäftsführende Vorstand der Kölner CDU zusammenkommen, um Bosbach offiziell die Kandidatur anzutragen.

Schramma war neun Jahre im Amt. Am 30. August finden in Nordrhein-Westfalen Kommunalwahlen statt. (sp/dpa/ddp)

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