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Letztes Geleit. Angehörige und Freunde nehmen Abschied von den Opfern des Anschlags von Ankara.

© Tolga Bozoglu/dpa

Nach dem Anschlag in Ankara: Regierung kündigt Anti-Terror-Plan an

Als Reaktion auf den Anschlag in Ankara will die Türkei die Sicherheitsmaßnahmen landesweit verschärfen - auf Grundlage eines Anti-Terror-Aktionsplans.

Nach dem Anschlag auf einen Militärkonvoi in Ankara mit 28 Toten hat die Regierung landesweit verschärfte Sicherheitsmaßnahmen angekündigt. Es solle einen Anti-Terror-"Aktionsplan" geben, sagte Regierungschef Ahmet Davutoglu am Samstag nach einer rund fünfstündigen Sitzung mit Vertretern der Sicherheitsbehörden in Ankara. Die Zahl der Sicherheitskräfte soll demnach erhöht werden, zudem rief Davutoglu die Türken zur Zusammenarbeit mit der Polizei auf.

Bei dem Anschlag auf den Militärkonvoi mitten im Zentrum der türkischen Hauptstadt waren am Mittwochabend 28 Menschen getötet und 81 weitere verletzt worden. Die kurdische Gruppe Freiheitsfalken Kurdistans (TAK), die sich von der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) abgespalten hatte, bekannte sich zu der Tat. Dies sei ein Racheakt für das türkische Vorgehen in der Stadt Cizre im Südosten des Landes gewesen, wo bei einem Einsatz der türkischen Armee gegen kurdische Rebellen mindestens 145 Menschen getötet worden waren. Die Gruppe drohte mit weiteren Attentaten, vor allem auf touristische Ziele.

Weiter Beschuss von Kurden-Stellungen

Nach Angaben der TAK wurde das Attentat in Ankara von einem jungen Mann aus der Provinz Van im Osten der Türkei verübt. Die islamisch-konservative Regierung in Ankara hatte zuvor einen syrischen Kurden als Attentäter genannt, der mit Unterstützung der PKK gehandelt habe. Er gehörte demnach den syrisch-kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) an, dem militärischen Arm der Kurdenpartei Demokratische Union (PYD).

Die Türkei beschießt derzeit Stellungen der YPG im Norden Syriens, während die Kurden dort vorrücken. Die USA, die die YPG auch militärisch unterstützen, und weitere Länder hatten die Türkei zur Zurückhaltung aufgerufen. Die syrischen Kurden bestritten jedwede Verwicklung in den Anschlag von Ankara.

Davutoglu wies nun die TAK-Erklärung zu dem Anschlag zurück. Er bekräftigte, dass die Attacke auf den Militärkonvoi von PKK und YPG zusammen verübt worden sei. Der Regierungschef hob hervor: "Es ist sehr klar ermittelt worden, dass dieser Terroranschlag das Werk von PKK-YPG ist." Bisher wurden demnach 22 Verdächtige im Zusammenhang mit dem Anschlag festgenommen. dpa

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