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Politik: Nach den Landtagswahlen: Und schon rumort es kräftig in der Landes-CDU

Einen Tag nach der Landtagswahl haben die Parteien in Mainz ihre Führungsgremien zur Manöverkritik einberufen. Den größten Ärger sollte es bei der CDU geben.

Einen Tag nach der Landtagswahl haben die Parteien in Mainz ihre Führungsgremien zur Manöverkritik einberufen. Den größten Ärger sollte es bei der CDU geben. Mit einem Minus von 3,4 Prozent wurde sie von den Wählern am stärksten gebeutelt. Die FDP und die Grünen haben Stimmenverluste von 1,1 Prozent und 1,7 Prozent aufzuarbeiten. Ganz anders die so eindrucksvoll bestätigte SPD. Deren Führungsgremium tagte in fröhlicher Stimmung bereits am Nachmittag und beraumte für ihre überaus angenehme Rückschau gerade einmal ein Stündchen an.

Der Herausforderer von Kurt Beck, Christoph Böhr, musste das bisher schlechteste Wahlergebnis in der Geschichte der bis 1988 machtverwöhnten CDU in Helmut Kohls Stammland erklären. Fürs Erste schob er seinen mangelnden Bekanntheitsgrad vor und den Amtsbonus des überaus populären Ministerpräsidenten. Doch Böhr muss sich auch für sein Abschneiden in seinem eigenen Wahlkreis Trier rechtfertigen, wo er alles andere als unbekannt ist: Dort unterlag er dem SPD-Landesvize Christoph Grimm.Und schon rumort es kräftig in der CDU-Landtagsfraktion, die Böhr seit 1996 führt. Zwar scheinen diejenigen, die an seiner Ablösung arbeiten, noch in der Minderheit zu sein, aber es droht eng zu werden für den Wahlverlierer. "Wenn er will, hat er die Mehrheit hinter sich", heißt es in seinem Anhängerkreis. Ein Indiz, dass der CDU-Chef von sich aus das Handtuch werfen könnte.

Eines weiß der 47-jährige aus Erfahrung: Die rheinland-pfälzische CDU ist, seit es 1987 mit dem Wählerzuspruch bergab ging, nie zimperlich mit ihren Führungsfiguren umgegangen. Das erfuhr Bernhard Vogel 1988 bei seiner Abwahl nach dem Verlust der absoluten CDU-Mehrheit. Das erfuhren auch die nachfolgenden Hoffnungsträger Hans-Otto Wilhelm, Werner Langen und Johannes Gerster. Für den Verbleib Böhrs spricht allerdings, dass einer, der es besser machen könnte, nicht in Sicht ist.

Heidi Parade

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