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Katrin Göring-Eckardt kämpft für ein "Spitzenteam" der Grünen.

© dpa / Picture Alliance

Update

Nach Kandidatur von Göring-Eckardt: Grüne Basis hat die Wahl zwischen drei Frauen

Der Führungsstreit der Grünen geht weiter: Katrin Göring-Eckardt rät ihrer Partei, mit einem Spitzenteam statt einem Spitzenduo in die Bundestagswahl 2013 zu ziehen. Parteichefin Claudia Roth befürwortet eine Urwahl, um den Führungsstreit zu beenden.

Von Sabine Beikler

Eine Urwahl über die Spitzenkandidaten der Grünen wird immer wahrscheinlicher. „Ich bin tief davon überzeugt, dass eine Urabstimmung der Basis über demokratisch legitimierte Kandidaten gut zum Stil unserer Partei passt. Das ist der bessere Weg als eine Taktiererei oder Hinterzimmerstrategie“, sagte Parteichefin Claudia Roth dem Tagesspiegel. Im September wird ein Länderrat über das Verfahren entscheiden. Bisher gibt es sechs Kandidaten für ein Spitzenduo, mit dem die Grünen in den Wahlkampf 2013 ziehen wollen. Nach Fraktionschef Jürgen Trittin und Parteichefin Claudia Roth hat am Freitag Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt ihre Kandidatur erklärt. Auch Fraktionschefin Renate Künast wird wohl antreten sowie zwei eher unbekannte Kommunalpolitiker.

Die thüringische Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt hatte sich am Freitag dafür ausgesprochen, mit einem Grünen-Spitzenteam in den Bundestagswahlkampf zu ziehen. In einer persönlichen Erklärung meldete Göring-Eckardt, die auch Bundestagsvizepräsidentin ist, am Freitag zugleich ihre Bereitschaft an, in einem solchen Spitzenteam mitzuwirken. Einer Urwahl sieht sie zwar kritisch, würde sich dieser aber auch nicht verweigern.

Göring-Eckardt wandte gegen eine Urwahl ein, dass diese den Prozess der Kandidatenaufstellung verzögern würde: „Sie bedeutet Beschäftigung mit uns selbst und verlängert einen Prozess, der uns schon in den letzten Monaten alles andere als gutgetan hat.“ Auch könnte ein solches Basisvotum Signale setzen, „welche Wähler wir eher nicht wollen“.

Für das Ziel, die schwarz-gelbe Regierung abzulösen, bräuchten die Grünen aber ihre gesamte Energie. „Für dieses Ziel will ich mit aller Kraft und allen meinen Möglichkeiten in einem Grünen-Spitzenteam kämpfen“, bot Göring-Eckardt an. Ihre Partei müsse sowohl ihre „klassischen Wählerschichten“ ansprechen, als auch neue Wähler aus unterschiedlichen Bereichen und Milieus gewinnen. Ein Spitzenteam solle möglichst „Frauen und Männer unterschiedlicher Generationen, mit je eigenen Geschichten und inhaltlichen Schwerpunkten“ umfassen.

Unterstützung erhielt Göring-Eckardt von dem grünen Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer. „Ein Team, dem Katrin Göring-Eckardt und Jürgen Trittin angehören, finde ich eine gute Lösung“, sagte er der Zeitung „Die Welt“. (mit AFP)

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