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Politik: Nach Orkan Streit um Sturmwarnung

Die Orkanböen erreichten am Wannsee ein Tempo von 152 Stundenkilometern und richteten Millionenschäden an. In weiten Teilen Deutschlands wurden Tausende Bäume umgeknickt.

Die Orkanböen erreichten am Wannsee ein Tempo von 152 Stundenkilometern und richteten Millionenschäden an. In weiten Teilen Deutschlands wurden Tausende Bäume umgeknickt. Überflutungen führten teilweise zu chaotischen Verkehrsverhältnissen. Schäden gab es vor allem in Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Sachsen, Thüringen, Bayern, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

Auf einem Jugendzeltplatz auf der Insel Schwanenwerder wurden zwei Jungen im Alter von 14 und 15 Jahren durch umstürzende Bäume erschlagen. Weitere 12 Kinder und Jugendliche sowie zwei Betreuer wurden verletzt. In den Bezirken Reinickendorf und Pankow wurden zwei 60 und 40 Jahre alte Männer von Bäumen getötet. In Mühlenbeck nördlich von Berlin starb ein 18-Jähriger durch ein umherfliegendes Laubendach. Im brandenburgischen Seelow und in Storkow wurden eine 25 Jahre alte Autofahrerin und ein 45 Jahre alter Mann von Bäumen erschlagen. Ein umgeleitetes Flugzeug der Schweizer Fluggesellschaft „Swiss“ musste am Mittwochabend auf dem Flugplatz Werneuchen nordöstlich der Hauptstadt notlanden, weil Flughäfen in Hamburg und Berlin wegen des Sturms zeitweise geschlossen waren. Schwere Schäden richtete der Orkan in den Gärten und Parks der Stiftung Preußischer Kulturbesitz an.

Verwüstungen und Verletzte gab es auch in anderen Bundesländern. Alleine in Mecklenburg- Vorpommern waren zeitweise mehr als 90 000 Menschen ohne Strom. In Niedersachsen vernichtete das Unwetter große Mengen der Getreideernte. Auch am Donnerstag waren Polizei, Feuerwehr und Technisches Hilfswerk noch im Großeinsatz, um die Schäden zu beseitigen.

Jörg Kachelmann, Wetter-Moderator der „Tagesthemen“, kritisierte indirekt die Arbeit des Deutschen Wetterdienstes. „Es wäre möglich gewesen, wegen des konstanten Verlaufs der Unwetterfront eine zeitlich und räumlich präzisere Warnung herauszugeben“, sagte er dem Tagesspiegel. Zudem forderte der Meteorologe nach amerikanischem Vorbild auch für Deutschland, bei Sturmwarnungen konkrete Verhaltensanweisungen zu geben. „Welcher Mensch kann sich schon etwas vorstellen, wenn ich sage Windstärke zehn.“

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