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Politik: Nahost-Konflikt: Arafats Fatah bekennt sich erstmals zu Angriffen

Im Nahost-Konflikt hat sich erstmals die gemäßigte Fatah-Organisation von Palästinenserpräsident Jassir Arafat zu Angriffen im Zuge der El-Aksa-Intifada bekannt. Die Fatah erklärte in einem Schreiben, sie habe Mörserangriffe auf jüdische Siedlungen im Gazastreifen verübt.

Im Nahost-Konflikt hat sich erstmals die gemäßigte Fatah-Organisation von Palästinenserpräsident Jassir Arafat zu Angriffen im Zuge der El-Aksa-Intifada bekannt. Die Fatah erklärte in einem Schreiben, sie habe Mörserangriffe auf jüdische Siedlungen im Gazastreifen verübt. Dies sei die Reaktion auf das "abscheuliche Verbrechen, bei dem vier unserer Helden in Rafah getötet wurden". Die PLO-Organisation kündigte weitere Gewalttaten an.

Bei einer Bombenexplosion in Rafah an der ägyptischen Grenze waren am Mittwochabend drei Fatah-Mitglieder und ein 14-jähriger Jugendlicher getötet worden, sechs weitere Palästinenser wurden verletzt. Die palästinensische Autonomiebehörde hatte Israel beschuldigt, die Palästinenser gezielt "ermordet" zu haben, und bekräftigte die Forderung nach internationalem Schutz für die Palästinenser. Die Fatah hatte nach dem Vorfall Vergeltung für den Tod ihrer Mitglieder angedroht.

Auch am Samstag hat es neue Gewaltausbrüche gegeben. In Bethlehem im Westjordanland wurde am Abend ein Aktivist der Fatah-Bewegung von israelischen Soldaten erschossen. Nach palästinensischen Angaben feuerten die Soldaten auf das Auto des 34-Jährigen und verletzten dabei auch zwei weitere Insassen. Das Vorgehen der Israelis deute auf einen Mordanschlag hin. Israel hat bereits mehrfach vermutete Anführer militanter Palästinensergruppen gezielt umgebracht. Nach dem Zwischenfall schossen Palästinenser auf einen Posten israelischer Soldaten nördlich der Stadt im Westjordanland. Die Israelis erwiderten das Feuer.

Beim Beschuss der jüdischen Siedlung Gusch Katif im Gaza-Streifen mit Granaten seien mindestens fünf Siedler verletzt worden, einige davon schwer, teilte die Armee mit. Zuvor war die jüdische Siedlung Nisanit im Gaza-Streifen beschossen worden, nachdem bereits in der Nacht in der Siedlung Kfar Darom im Süden zwei Granaten eingeschlagen waren. Zu den Angriffen bekannten sich die Palästinensergruppen Fatah und Hamas. Israel verurteilte die Angriffe als einen "unaktzeptablen Akt des Terrors". "Es ist klar, dass der Angriff zum Ziel hatte, Israeli während des Sabbats zu töten", sagte ein Sprecher der israelischen Armee. Israel werde zu "gegebener Zeit antworten", erklärte ein Berater von Israels Regierungschef Ariel Scharon. "Wir werden das Mittel, den Zeitpunkt und die Form der Antwort abwägen", sagte Avni Pasner. Die Angriffe auf jüdische Siedlungen seien für Israel "nicht hinnehmbar". Nach den Granatenangriffen hat die israelische Armee den Gazastreifen erneut unterteilt. Soldaten hätten die Verbindung zwischen dem Norden und dem Süden unterbrochen, sagten Augenzeugen.

Israel erlaubte am Freitag 11.000 Palästinensern die Rückkehr zu ihren Arbeitsplätzen in Israel. Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser teilte mit, Anfang der Woche zu überprüfen, ob Abriegelungen in den Palästinenser-Gebieten gelockert und Straßensperren aufgehoben werden könnten. Der Ankündigung Eliesers waren Sicherheitsgespräche zwischen Israel und den Palästinensern vorausgegangen. Sie sollen am Sonntag fortgesetzt werden.

Der ägyptische Präsident Hosni Mubarak will am heutigen Sonntag in Kairo den israelischen Außenminister Schimon Peres treffen, um die ägyptisch-jordanische Friedensinitiative zu erörtern.

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