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Politik: Nahost-Konflikt: Bombenanschlag nördlich von Tel Aviv

Die Kette von Gewalt und Gegengewalt im Nahen Osten reißt nicht ab. Bei einem schweren Bombenanschlag mutmaßlicher palästinensischer Extremisten auf einen staatlichen israelischen Linienbus sind am Mittwochabend in der zentralisraelischen Stadt Hadera mindestens zwei Menschen getötet und weitere 37 teilweise schwer verletzt worden, darunter auch ein Baby.

Die Kette von Gewalt und Gegengewalt im Nahen Osten reißt nicht ab. Bei einem schweren Bombenanschlag mutmaßlicher palästinensischer Extremisten auf einen staatlichen israelischen Linienbus sind am Mittwochabend in der zentralisraelischen Stadt Hadera mindestens zwei Menschen getötet und weitere 37 teilweise schwer verletzt worden, darunter auch ein Baby.

Die USA riefen Israelis und Palästinenser nach dem Bombenanschlag erneut auf, alles zur Beendigung der Gewalt zu tun. Es habe auf beiden Seiten "bei weitem viel zu viel" Leid gegeben, sagte Außenministerin Madeleine Albright am Mittwoch in Washington. Um die Spirale der Gewalt zu unterbrechen, könnten Israelis und Palästinenser nicht darauf warten, das die jeweils andere Seite den ersten Schritt unternehme. Beide müssten handeln.

Die Polizei vermutet die radikalislamische Hamas-Bewegung hinter dem neuen Anschlag. Ministerpräsident Ehud Barak sprach von einem "barbarischen Akt", für den die palästinensische Autonomiebehörde die Verantwortung trage. Er versammelte am Abend sein Kabinett zu einer weiteren Krisensitzung, von der Entscheidungen über weitere Vergeltungsschläge gegen die Palästinenser erwartet wurden. Israelische Panzer beschossen am Mittwoch erneut Wohngebiete im südlichen Gazastreifen und Westjordanland. Dabei wurde in Raffah an der ägyptischen Grenze ein 40-jähriger Palästinenser getötet und zwei weitere verletzt. In Gaza starb ein weiterer, 24 Jahre alter Palästinenser an Verletzungen, die er am Montag erlitten hatte.

Die Spirale der Gewalt war zuvor von Israel durch eine Militäraktion im südlichen Gazastreifen weitergedreht worden. Dabei feuerten Soldaten Maschinengewehrsalven auf zwei voll besetzte palästinensische Autos und töteten vier Palästinenser, darunter einen angeblichen Führer der Fatah-Bewegung von Jassir Arafat. Der palästinensische Sicherheitschef im Gazastreifen, Mohammed Dachlan, nannte die Militäraktion eine "Kriegserklärung". Ein israelischer Armeesprecher rechtfertigte das Vorgehen der Soldaten mit der Jagd auf den führenden Fatah-Aktivisten Dschamal Hassan Rasek, der bei dem Zwischenfall in der Nähe einer jüdischen Siedlung getötet wurde.

Palästinenserpräsident Jassir Arafat reiste am Mittwoch zu Gespräche mit Mubarak nach Kairo. Ägyptens Botschafter in Tel Aviv, Mohammed Bassiuni, verließ am Mittwoch Israel.

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