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Nahost-Konflikt: Israelischer Politiker fordert Angriff auf Syrien

Der ehemalige israelische Vize-Außenminister Jossi Beilin hat im Konflikt mit der radikalen Hisbollah im Libanon auch Angriffe auf syrische Ziele gefordert. Es sei wichtig, den "wirklich Verantwortlichen" zu treffen.

Berlin - Es sei vorrangig, "militärische Ziele in Syrien statt zivile Ziele im Libanon zu attackieren", sagte Beilin in einem Interview mit der "Netzeitung". Syrien ermögliche "die Aktion der Hisbollah im Libanon" und verhindere, dass die libanesische Armee die Grenze zu Israel kontrolliere.

Der Vorsitzende der linken Meretz-Partei rechnet zudem mit einer baldigen israelischen Bodenoffensive. "Ich befürchte sehr, dass wir in den Libanon einmarschieren, ohne dies anzukündigen", sagte er. "De facto" sei Israel bereits dort. Um die "Infrastruktur des Terrors" im Libanon aufzulösen, brauche man "eine unendliche Operation", sagte Beilin. Der Politiker räumte Fehler beim Vorgehen Israels ein. Zwar habe sein Land das Recht, auf die Raketenangriffe und die Entführung der Soldaten zu reagieren. "Aber unsere Reaktion - die Angriffe auf libanesische Zivilisten, Kraftwerke und die zivile Infrastruktur - war nicht richtig."

Beilin sprach sich in der "Netzeitung" auch für internationale Hilfe bei der Lösung des Konfliktes aus. Ohne Vermittlung werde es unmöglich sein, einen Waffenstillstand zu vereinbaren. Deutschland könne dabei eine besondere Vermittlerrolle spielen: "Es wäre gut, wenn die Deutschen dazu bereit wären. Aber daran glaube ich nicht", sagte Beilin. Der Ex-Vize-Außenminister war in den 90er Jahren Mitinitiator des Oslo-Abkommens zwischen Israel und der palästinensischen Befreiungsbewegung PLO. (tso/AFP)

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