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Gaza, 9.1.09

© dpa

Nahost-Konflikt: Livni will "anhaltenden Krieg gegen den Terror" fortsetzen

Seit 15 Tagen tobt der Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen. Auch in der vergangenen Nacht gingen die Angriffe unbeirrt weiter, die Opferzahlen steigen. Auf einen Zeitplan für ein Ende der Offensive will Israels Außenministerin Livni sich aber noch immer nicht einlassen.

Israel hat am Samstag den 15. Tag in Folge seine Militäroffensive im Gazastreifen fortgesetzt. In der Nacht seien über 40 Ziele bombardiert worden, erklärte ein israelischer Militärsprecher. Darunter seien Raketenabschussrampen, Waffenlager und -werkstätten und eine Luftabwehrstellung militanter Palästinenser gewesen. Bei Bodenoperationen wurden fünf israelische Soldaten leicht verletzt. Das Militär tötete dabei nach diesen Angaben 15 Militante. Nach Angaben palästinensischer Ärzte stieg die Zahl der insgesamt bei den israelischen Angriffen und in den Kämpfen getöteten Palästinenser auf mehr als 800.

Am frühen Samstagmorgen kam Außenminister Frank-Walter Steinmeier zum Auftakt seiner Verhandlungsmission in Ägypten an. Nach einem Besuch in Kairo will Steinmeier nach Rafah an die Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen fahren. Anschließend reist der Außenminister nach Israel weiter.

Livni fordert mehr Verständnis von der internationalen Gemeinschaft

Die israelische Außenministerin Zipi Livni hat es abgelehnt, sich auf einen Zeitplan für ein Ende der Offensive im Gazastreifen festzulegen. "Wir müssen erst feststellen, dass wir unsere Ziele erreicht haben", sagte Livni der "Washington Post". Auf die Frage, ob die Kämpfe bei der Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten Barack Obama beendet sein würden, sagte Livni, ein möglichst rasches Ende der Kämpfe sei für Israel wünschenswert. Allerdings befinde sich ihr Land in einem "anhaltenden Krieg gegen Terror". Dafür erwarte Israel keine Kampfbeteiligung der internationalen Gemeinschaft, aber "etwas Verständnis und Zeit".

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte am Freitag in einem Telefongespräch mit dem amtierenden israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert die israelische Weigerung kritisiert, die Forderung des Sicherheitsrats nach einer Waffenruhe zu befolgen. Ebenso wie Israel weigerte sich die radikal-islamische Hamas, ihren Raketenbeschuss Israels einzustellen. (sba/dpa/AFP)

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