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Nahost: Mindestens 20 Tote bei Kämpfen in Gaza

Bei neuerlichen Auseinandersetzungen zwischen israelischer Armee und Palästinensern in Gaza sind wieder viele Todesopfer zu beklagen. Für Israel sind es die folgenschwersten Kämpfe seit Langem.

Im Gazastreifen dreht sich die Gewaltspirale weiter: Insgesamt drei israelische Soldaten und 17 Palästinenser sind am Mittwoch bei Kämpfen ums Leben gekommen. Unter den Opfern war auch ein palästinensischer Kameramann der Nachrichtenagentur Reuters Television.

Wenige Stunden, nachdem drei israelische Soldaten von militanten Palästinensern getötet wurden, starben am Nachmittag zwölf Palästinenser bei einem israelischen Luftangriff. 20 weitere wurden nach Ärzteangaben verletzt. Schon am Morgen waren bei Kämpfen im Osten der Stadt Gaza vier Mitglieder der radikal-islamischen Hamas sowie ein weiteres Mitglied der Organisation Islamischer Dschihad ums Leben gekommen.

Drei palästinensische Kinder unter Todesopfern

Die drei Soldaten zwischen 19 und 21 Jahren wurden bei einem Gefecht mit militanten Palästinensern im Norden des Gazastreifens getötet. Für die Armee war es einer der folgenschwersten Vorfälle seit langem. Wie ein Militärsprecher mitteilte, waren die Soldaten eingeschritten, als sich eine Gruppe Militanter der Grenzanlage näherte. Bei dem anschließenden Schusswechsel nahe des Grenzübergangs Nachal Oz seien die drei Soldaten tödlich getroffen worden.

Unter den Todesopfern des späteren Luftangriffs am Mittwochnachmittag befanden sich nach palästinensischen Angaben drei Kinder. Eine Militärsprecherin erklärte allerdings, ein israelischer Hubschrauber habe eine Gruppe bewaffneter Palästinenser nahe dem Flüchtlingslager Bureich im zentralen Gazastreifen angegriffen.

Israel öffnet Grenze für Treibstofflieferungen

Bei einem palästinensischen Anschlag auf den Grenzposten Nachal Oz waren vor einer Woche zwei israelische Zivilisten getötet worden. Bei Vergeltungsangriffen der israelischen Armee nach dem Anschlag kamen mindestens 16 Palästinenser ums Leben. Über den Grenzübergang wird der Gazastreifen mit Treibstoff versorgt. Trotz des Angriffes auf die Soldaten wurden am Mittwoch die Treibstofflieferungen aus Israel für das einzige Stromkraftwerk des Gazastreifens wieder aufgenommen.

Währenddessen wollte der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter ungeachtet der Kritik Israels und des Weißen Hauses am Abend hochrangige Vertreter der radikalislamischen Hamas in Kairo treffen. Israel hatte dem 83-jährigen Friedensnobelpreisträger nach dessen Angaben eine Einreisegenehmigung für den von der Hamas kontrollierten Gazastreifen verweigert. Carter will auch am Freitag in Damaskus mit dem Hamas-Politbürochef Chaled Maschaal zusammenkommen. (jvo/dpa)

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