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Nahost: Minister stellt Israels Abzug aus Gaza in Frage

Die neue Eskalation der Gewalt im Gazastreifen könnte den für August geplanten Abzug der israelischen Armee verhindern. Diese Ansicht äußerte Israels Vize-Verteidigungsminister Seew Boim. Es sei undenkbar, dass Israel Siedlungen unter Feuer räume, sagte er. (19.05.2005, 11:32 Uhr)

Jerusalem - Militante Palästinenser feuerten am Morgen erneut mehrere Salven von Mörsergranaten auf israelische Siedlungen im südlichen Gazastreifen.

Die israelische Luftwaffe hatte am Mittwoch den ersten Luftangriff seit Ausrufung der Waffenruhe im Februar geflogen und im südlichen Gazastreifen eine Rakete auf eine Gruppe radikaler Palästinenser abgefeuert, die einen Mörsergranaten-Angriff vorbereiten. Dabei wurde ein Mitglied der radikalen Hamas-Gruppe getötet.

Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon wollte sich am Donnerstagnachmittag mit hochrangigen Sicherheitsberatern treffen, um die Reaktion Israels auf den Granatenbeschuss zu erörtern. Israel befürchtet, militante Palästinenser könnten ihre Angriffe weiter verstärken, um den israelischen Abzug als Niederlage erscheinen zu lassen.

Verteidigungsminister Schaul Mofas hatte die Autonomiebehörde am Mittwochabend gewarnt, Israel werde neue Militäreinsätze unternehmen, sollte die Palästinenserpolizei nicht selbst gegen die Extremisten vorgehen. Hamas hatte sich zu den Mörserangriffen bekannt. Sie reagierte damit auf den Tod eines Mitglieds, der am Dienstagabend im Grenzgebiet zu Ägypten getötet worden war. Nach Angaben palästinensischer Augenzeugen starb er bei der Explosion seines eigenen Sprengsatzes. (tso)

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