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Politik: „Nato wird reaktionsfähig“

Ex-General Naumann lobt Prager Beschluss über Eingreiftruppe

Berlin . Der ehemalige Nato-General Klaus Naumann hält die Ergebnisse des Gipfels der Allianz in Prag für „historisch“. Die Aufnahme der osteuropäischen Länder Rumänien, Bulgarien, Slowenien, Slowakei und der baltischen Staaten in die Gemeinschaft der Nato sei der „Abschluss der einstigen Teilung Europas“, sagte er im Gespräch mit dem Tagesspiegel am Sonntag. „Das war ein Gipfel der Gemeinsamkeit.“

Naumann lobte auch ausdrücklich den Beschluss der Mitgliedstaaten, eine 21 000 Mann starke Eingreiftruppe aufzubauen. Diese Einheit werde die Reaktionsfähigkeit der Allianz deutlich erhöhen. „Das heißt, die Nato kann im Ernstfall mit den Amerikanern gemeinsam agieren.“ Naumann, früher auch Bundeswehr-Generalinspekteur, ist sich sicher, dass die geplante Eingreiftruppe ein wichtiger Anstoß für die einzelnen Nato-Mitgliedsländer sein werde, nach diesem Vorbild ihre eigenen Streitkräfte umzubilden.

Das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA hält Naumann auch nach dem Gipfel für belastet. „Die Verstimmungen konnten nicht vollständig ausgeräumt werden.“ Washingtons Enttäuschung über die Bundesregierung sei immer noch sehr groß. „Amerika fühlt sich von einem Freund und Partner im Stich gelassen.“ Christian Böhme

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