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Politik: Neuer Sellafield-Transport

Begleitet von kleineren Protestaktionen ist am Dienstagmorgen ein neuer Transport mit Atommüll vom Kraftwerk Unterweser bei Bremen in die britische Wiederaufbereitungsanlage Sellafield gestartet. Kurz nach der Abfahrt brachten 30 Demonstranten mit einer Sitzblockade auf den Gleisen den Zug für fünf Minuten zum Stehen, wie ein Sprecher des niedersächsischen Innenministeriums in Hannover berichtete.

Begleitet von kleineren Protestaktionen ist am Dienstagmorgen ein neuer Transport mit Atommüll vom Kraftwerk Unterweser bei Bremen in die britische Wiederaufbereitungsanlage Sellafield gestartet. Kurz nach der Abfahrt brachten 30 Demonstranten mit einer Sitzblockade auf den Gleisen den Zug für fünf Minuten zum Stehen, wie ein Sprecher des niedersächsischen Innenministeriums in Hannover berichtete. Dabei sei es zwei Personen kurzfristig gelungen, auf die Lokomotive zu klettern.

Vor der Ortschaft Kleinensiel ketteten sich dem Sprecher zufolge drei Greenpeace-Aktivisten an die Gleise. Sie seien jedoch rechtzeitig wieder losgekettet worden. Schließlich hätten Atomkraftgegner einen Lastwagen auf einen Bahnübergang gestellt. Er sei aber ebenfalls frühzeitig entdeckt und zur Seite geschoben worden. Insgesamt nahm die Polizei 48 Menschen in Gewahrsam. Gegen 50 weitere Demonstranten sprachen die Beamten Platzverweise aus.

Das baden-württembergische Atomkraftwerk Philippsburg soll nach dem Willen des Betreiberkonzerns Energie Baden-Württemberg (EnBW) trotz der jüngsten Pannenserie bald wieder mit normaler Leistung arbeiten. Der Vorstandsvorsitzende der EnBW, Gerhard Goll, zeigte sich am Dienstag in Stuttgart vom Weiterbetrieb der Anlage überzeugt. Die EnBW arbeite weiter an der Aufarbeitung der Vorfälle in Block II, der wegen der Pannenserie seit mehr als drei Wochen vom Netz genommen ist. Neue Erkenntnisse über die Vorfälle gibt es nach Golls Worten nicht.

Im Block II hatte sich herausgestellt, dass mehr als 17 Jahre lang zu niedrige Kühlwasserstände in Flutbehältern des Not- und Nachkühlsystems nicht wie vorgeschrieben gemeldet worden waren. Zudem hatten sich in drei von vier Flutbehältern der Anlage zwei Wochen lang fehlerhafte Borsäure-Konzentrationen befunden. Bei einem Störfall hätte der Reaktor deshalb womöglich nicht beherrscht werden können.

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