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Politik: Nichts steht mehr – fast nichts

Szenen aus Ramallah, Sonntagnachmittag: Eine junge Frau mit einem Mädchen an der Hand steht fassungslos da. „Schau, was die Israelis getan haben“, sagt sie zu ihrer Tochter: Schrottberge mit zerschmolzenen Autos türmen sich zehn Meter hoch, hier waren wohl Granaten am Werk.

Szenen aus Ramallah, Sonntagnachmittag: Eine junge Frau mit einem Mädchen an der Hand steht fassungslos da. „Schau, was die Israelis getan haben“, sagt sie zu ihrer Tochter: Schrottberge mit zerschmolzenen Autos türmen sich zehn Meter hoch, hier waren wohl Granaten am Werk. Noch drei Gebäude des ehemaligen Großkomplexes stehen teilweise, der Rest ist dem Erdboden gleichgemacht oder liegt in Trümmern: An einem Gebäude fehlt die Wand. Gegenüber steht noch der Mittelteil des Gebäudes, in dem sich Arafat sowie sein Finanzminister aufgehalten haben. Rechts und links sind die Flügel zerschossen. Drei Fensterläden aus Metall im ersten Stock sind geschlossen. „Dort schläft Arafat gerade“, erklärt Hani al-Hassan, Mitglied des Zentralkomitees der PLO, der mit Arafat eingeschlossen war. Hinter den Sandsäcken am Eingang sind Wände aus leeren Ölfässern aufgebaut, dahinter steht ein verstaubter Röntgenapparat, mit dessen Hilfe in besseren Tagen die Taschen von Besuchern durchleuchtet wurden. Jetzt stapeln sich dort Plastikteller mitt Essensresten. In den zehn Tagen der Belagerung waren die Vorräte zuende gegangen. „Wir haben uns zu fünft täglich eine Zwei-Liter-Wasserflasche geteilt“, sagt ein Polizist. In einem Zimmer liegt ein Offizier mit verfilzten Haaren und dreckiger Uniform. Er sagt: „Wir haben uns an den Zustand gewöhnt.“ an

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