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Eine Ausstellung erinnerte Ende Juli in Paris an die Mädchen, die von der Terrorgruppe Boko Haram entführt wurden.

© pa/dpa

Nigeria: Mehr als 100 Tote bei Kämpfen mit Boko Haram

Im Norden Nigerias sind bei Kämpfen zwischen der Armee und der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram mehr als 100 Zivilisten getötet worden.

Bei schweren Kämpfen zwischen der nigerianischen Armee und Mitgliedern der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram sind im Norden des Landes mehr als 100 Zivilisten ums Leben gekommen. Auch mehrere Soldaten seien getötet worden, als das Militär am Montag versucht habe, den Ort Gwoza aus den Händen der Extremisten zu befreien, sagte ein Sprecher der Streitkräfte am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa.
Die strategisch wichtige Stadt liegt im nordöstlichen Bundesstaat Borno, einer Hochburg der Boko Haram. Die Gruppe hatte Gwoza in der vergangenen Woche gestürmt und eingenommen. Die Armee hatte seither schon mehrmals vergeblich versucht, den Ort zurückzuerobern.
Nachdem die Bodentruppen kaum eine Chance gegen die schwer bewaffneten Islamisten hatten, seien auch Luftangriffe gestartet worden. Dennoch sei es den Soldaten nicht gelungen, den Ort unter Kontrolle zu bringen. Wie viele Boko-Haram-Mitglieder ums Leben gekommen sind, war zunächst unklar.
Die Gruppe will im Norden von Nigeria einen Gottesstaat einrichten und verübt seit 2009 immer wieder schwere Anschläge. Dabei sind schon Tausende Menschen ums Leben gekommen.

Flüchtlinge mussten ohne Nahrung ausharren

Am Wochenende hatten nach einem mutmaßlichen Angriff von Boko Haram im Norden Nigerias hunderte Flüchtlinge in der Region ohne Nahrung auf einem Berg ausgeharrt. "Wir hungern seit vier Tagen. Wir ernähren uns jetzt von wilden Früchten", sagte Liman Ngosha, ein Bauer aus Gwoza, am Samstag der Nachrichtenagentur AFP per Telefon von dem Berg Mandara aus. Am Mittwoch hatten mutmaßliche Boko-Haram-Kämpfer die nahe der Grenze zu Kamerun gelegene Stadt Gwoza angegriffen.

Am vergangenen Wochenende hatte unterdessen die Polizei in Maiduguri auf rund 300 Bewohner von Gwoza gefeuert, die gegen den Boko-Haram-Angriff protestierten. Ein 26-jähriger Mann wurde verletzt. Der Polizeichef des Bundesstaates, Lawan Tanko, entschuldigte sich anschließend. Der Polizist, der geschossen habe, sei identifiziert worden und werde zur Rechenschaft gezogen.

International Schlagzeilen machten die islamistischen Kämpfer auch mit der Entführung von 276 Mädchen Mitte April aus einer Schule im Ort Chibok. Noch immer befinden sich zahlreiche Schülerinnen in der Gewalt der Islamisten. (dpa/AFP)

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