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Politik: Noch kein Treffen des Flüchtlingsjungen mit seinem Vater aus Kuba

Das für Mittwoch in Washington geplante Wiedersehen des kubanischen Fluchtlingsjungen Elian mit seinem Vater Juan Miguel Gonzales ist kurzfristig abgesagt worden. Der Großonkel des Jungen in Miami, bei dem sich Elian aufhält, erklärte nach einem Bericht des US-Fernsehsenders CBS in der Nacht zuvor, Elian werde nicht nach Washington reisen.

Das für Mittwoch in Washington geplante Wiedersehen des kubanischen Fluchtlingsjungen Elian mit seinem Vater Juan Miguel Gonzales ist kurzfristig abgesagt worden. Der Großonkel des Jungen in Miami, bei dem sich Elian aufhält, erklärte nach einem Bericht des US-Fernsehsenders CBS in der Nacht zuvor, Elian werde nicht nach Washington reisen. Unter dem Jubel Hunderter vor seinem Haus wartender Exil-Kubaner erklärte Lazaro Gonzales, falls überhaupt, würden nur er und weitere Verwandte nach Washington reisen, den sechsjährigen Elian würden sie nicht mitnehmen.

Wenige Stunden vorher hatte der Präsident der Exilkubaner-Vereinigung (CANF), Jorge Mas Santos, in Washington erklärt, auf das Treffen hätten sich Elians Vater und die in den USA lebenden Verwandten des Jungen geinigt. Zu diesem hätten unter anderem auch Vertreter des US-Justizministeriums kommen sollen. Elians Vater war in der vergangenen Woche in die USA gereist, um seinen Sohn abzuholen. Dessen Verwandte in den USA wollen aber, dass der Junge weiter in den USA bleibt. Dieser war im November nach dem Untergang eines Flüchtlingsbootes vor Florida geborgen worden und lebt seitdem in Miami. Seine Mutter kam bei der Flucht um.

Um die Zukunft Elians tobt ein erbitterter Sorgerechtsstreit. Die US-Einwanderungsbehörde (INS) hatte die Rückkehr des Jungen zu seinem Vater angeordnet und war darin von einem US-Gericht bestätigt worden. Elians Verwandte in Miami behalten sich jedoch juristische Schritte gegen die Entscheidung vor. In einem zweiten Verfahren vor einem Familiengericht will Elians Großonkel Lazaro das Sorgerecht für das Kind mit der Begründung einklagen, dem Jungen drohe bei einer Rückkehr nach Kuba Gefahr. In Kuba werden Großdemonstrationen veranstaltet, bei denen die Forderung von Staatschef Castro wiederholt wird, der Junge müsse sofort zurück nach Kuba. In den USA demonstrieren Tausende der Exil-Kubaner für den Verbleib des Jungen.

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