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Nordirland: Historischer Aufbruch in Belfast

In Nordirland wurde heute die überkonfessionelle Regionalregierung zwischen Protestanten und Katholiken vereidigt. Das Bündnis der ehemaligen Erzfeinde gilt als geschichtsträchtiges Ereignis.

Belfast/London - Nach Jahrzehnten blutiger Kämpfe und fast fünf Jahren politischen Stillstands hat Nordirland nun eine neue Regierung aus einst verfeindeten Protestanten und Katholiken. Der Vorsitzende der protestantischen Unionistenpartei DUP, Ian Paisley, und der ehemalige Kommandeur der katholischen Terrororganisation IRA, Martin McGuinness, wurden in Belfast als Chef sowie stellvertretender Chef der Regionalregierung vereidigt.

Paisley (81) und McGuinness (56), der von der pro-irischen Partei Sinn Fein nominiert worden war, legten ihren Treueschwur im neu gewählten Nordirland-Parlament Stormont in Belfast vor den Regierungschefs von Großbritannien und Irland ab. Premierminister Tony Blair und sein Amtskollege Bertie Ahern hatten zehn Jahre lang gemeinsam auf einen dauerhaften Frieden in der britischen Krisenprovinz Ulster hingewirkt.

"Das ist ein besonderer Tag, es ist ein Neuanfang. Das wird uns zurück zu Frieden und Wohlstand führen", sagte Ministerpräsident Ian Paisley. Nordirland stand die vergangenen fünf Jahre nach der Auflösung einer kurzlebigen Regionalregierung sowie in den Jahrzehnten davor unter britischer Zentralherrschaft. Der Vizeregierungschef Martin McGuinness erklärte, auch er wolle alles dafür tun, dass die neue Regierung für die Menschen in Nordirland tätig werden kann. (tso/dpa)

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