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Chrisopher Hill

© dpa

Nordkorea: Atomdeal: USA und Nordkorea einig

Nachdem sich der Atomstreit zuletzt wieder verschärft hatte, berichtet eine südkoreanischen Zeitung nun von einem angeblichen Geheimdeal zwischen den USA und Nordkorea. Beide Seiten sind jetzt wohl doch zu Zugeständnisse bereit.

In den festgefahrenen Verhandlungen über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm zeichnet sich möglicherweise ein Kompromiss zwischen Nordkorea und den USA ab. Beide Seiten hätten in der strittigen Frage der Überprüfung der nordkoreanischen Angaben über seine Nuklearaktivitäten Konzessionen gemacht, berichtete die auflagenstarke südkoreanische Zeitung "Chosun Ilbo" unter Berufung auf einen Regierungsbeamten in Seoul. Nordkorea sei deshalb bereit, die unterbrochenen Arbeiten zur Stilllegung seiner Atomanlagen fortzusetzen.

Die USA würden im Gegenzug das kommunistische Land wie ursprünglich vereinbart von ihrer Liste der "Schurkenstaaten" streichen. Südkoreas Außenminister Yu Myung Hwan betonte jedoch, dass "keine endgültige Entscheidung" mit Blick auf das geplante Verfahren zur Wahrheitsfestullung getroffen worden sei. Yu deutete an, dass Washington einem Kompromiss zustimmen könnte, der zunächst die Überprüfung der bekannten Atomanlagen in Nordkorea vorsieht. Die Nachprüfung nicht-deklarierter Einrichtungen sowie eines mutmaßlichen Programms zur Anreicherung von Uran für den Atomwaffenbau könnten zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

US-Atomunterhändler besuchte Pjöngjang

Laut "Chosun Ilbo" hatten beide Länder eine vorläufige Einigung während des Besuchs von US-Atomunterhändler Christopher Hill in Pjöngjang erzielt. Die USA würden die Vereinbarung bekanntmachen, wenn ihr US-Präsident George W. Bush zugestimmt habe. Von den Gesprächen Hills in Nordkorea waren bisher keine Details nach außen gedrungen.

Der Atomstreit mit Nordkorea hatte sich zuletzt verschärft. Noch am Donnerstag hatte die Internationale Atomenergiebehörde IAEA mitgeteilt, dass Nordkorea ihren Inspekteuren den Zugang zu den Anlagen im Atomzentrum Yongbyon verweigere. Zudem habe das Land mitgeteilt, sich auf eine Wiederinbetriebnahme vorzubereiten.

Nordkorea hatte Ende September angekündigt, zunächst seine Wiederaufbereitungsanlage zur Plutoniumgewinnung erneut in Betrieb nehmen zu wollen. Pjöngjang reagierte mit dem Schritt auf die Weigerung der USA, das Land vorerst von ihrer Liste der Terrorismus-Unterstützer zu streichen. Washington hat wiederholt bekräftigt, dass dies erst dann passieren werde, wenn Nordkorea einer sicheren Nachprüfung der atomaren Abrüstung zustimme. Nordkorea hatte wesentliche Teile seiner Atomanlagen im Rahmen eines im Februar 2007 zwischen Nord- und Südkorea, den USA, China, Russland und Japan geschlossenen Abkommens unbrauchbar gemacht. (bai/dpa)

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