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Politik: Nordkorea droht mit Ausbau seines Atomwaffenarsenals

Die nordkoreanische Regierung hat erneut damit gedroht, ihr Atomwaffenarsenal aufzurüsten. Hintergrund ist ein demnächst beginnendes Großmanöver der US-Streitkräfte mit Südkorea. Pjöngjang unterstellte den USA Angriffsabsichten.

Seoul (15.03.2005, 13:26 Uhr) - «Die Volksrepublik (Nordkorea) wird die nötigen Gegenmaßnahmen treffen, inklusive der Verstärkung seines Nuklearwaffenarsenals, um mit dem extrem feindseligen Versuch der USA umzugehen, das System in der Volksrepublik zu stürzen,» hieß es am Dienstag in einer Erklärung der Außenministeriums in Pjöngjang.

Nordkorea hat in der Vergangenheit wiederholt mit der Erweiterung seiner atomaren Abschreckungskräfte gedroht. Im Februar erklärte das kommunistische Land jedoch erstmals eindeutig, dass es bereits über Kernwaffen verfüge. Zugleich zog es sich auf unbestimmte Zeit von den so genannten Sechs-Länder-Gesprächen über ein Ende seines Atomprogramms zurück.

Die Truppenübungen der amerikanischen und südkoreanischen Streitkräfte seien «Kriegsübungen für einen atomaren Angriff auf Nordkorea», wurde ein Ministeriumssprecher von der offiziellen Nachrichtenagentur KCNA zitiert. «Die Realität beweist, dass Nordkoreas Atomwaffen als machtvolle Abschreckung dienen, um das Gleichgewicht der Kräfte in der Region zu erhalten, einen neuen Krieg verhindern und den Frieden sichern,» hieß es in der Erklärung. Nordkorea verurteilte die gemeinsamen Übungen in Südkorea in der Vergangenheit stets als Bedrohung. Das einwöchige Manöver soll am kommenden Samstag beginnen.

Die Kritik aus Nordkorea fiel mit dem Beginn der ersten offiziellen Asienreise der neuen US-Außenministerin Condoleezza Rice zusammen, die außer nach Indien, Pakistan, Afghanistan, Japan auch nach Südkorea und China reisen wird. Chinas Außenministerium kündigte am Dienstag außerdem einen Besuch des nordkoreanischen Ministerpräsidenten Pak Pong Ju in Peking an. Der Besuch beginnt am Dienstag, nur einen Tag nach dem Besuch von Rice.

China hofft auf eine baldige Wiederaufnahme der Sechser-Gespräche über den Atomkonflikt mit Nordkorea, den USA, Südkorea, Japan und Russland. Sie sind auch wichtigstes Thema der Beratungen mit der US- Außenministerin in Peking. (tso) ()

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