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Nordkorea: Hinweise auf zweiten Atomwaffentest

Einem Medienbericht zufolge plant Nordkorea einen weiteren Test von Atomwaffen. Der amerikanische Geheimdienst soll entsprechende Vorbereitungen beobachtet haben, die darauf hinweisen.

Washington/Tokio - Der US-Sender NBC hat über Hinweise auf einen weiteren Atomwaffentest Nordkoreas berichtet. Spionage-Satelliten der USA hätten in der Nähe des Testgeländes, das am 9. Oktober für eine erste Explosion genutzt wurde, Bewegungen von Menschen und Fahrzeugen registriert, die möglicherweise auf die Vorbereitung eines zweiten Test hinwiesen, berichtete der Sender unter Berufung auf Geheimdienstkreise. Es gebe allerdings keine Beweise dafür, dass ein solcher Test "unmittelbar" bevorstehe. Eine Woche nach dem ersten Test hatte der US-Geheimdienst am Montag bestätigt, dass es sich tatsächlich um eine atomare Explosion gehandelt habe.

US-Präsident George W. Bush lehnte unterdessen erneut die Aufnahme direkter Verhandlungen mit Pjöngjang ab. Wenn der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Il von mehreren anderen Staaten gleichzeitig zu hören bekomme, dass sie gegen die Tests seien, werde es "wahrscheinlicher, diese Sache friedlich lösen zu können", sagte Bush. Er sei "tief beunruhigt" über die Hungersnot, die Existenz von "Konzentrationslagern" und allgemein über die Lebensbedingungen in Nordkorea. Gemeinsam mit anderen Staaten wollten die USA der Führung in Pjöngjang klar machen, "dass es einen besseren Weg in die Zukunft gibt".

US-Außenministerin Condoleezza Rice will in den kommenden Tagen bei einer Reise nach Japan, China, Südkorea und Russland für eine aktive Umsetzung der UN-Resolution 1718 werben, mit der der Atomwaffentest verurteilt und Strafmaßnahmen gegen Nordkorea verhängt wurden.

Auch Japan hält zweiten Test für möglich

Auch Japan hält einen zweiten Atomwaffentest Nordkoreas für möglich. Wenige Stunden nach dem entsprechenden NBC-Bericht, sprach der japanische Außenminister Taro Aso von "Informationen" über Vorbereitungen für einen weiteren Test. Er könne jedoch keine Einzelheiten publik machen, fügte Aso hinzu.

Der Generalsekretär der regierenden Liberal-Demokratischen Partei Japans, Hidenao Nakagawa, drohte der Regierung in Pjöngjang mit Strafmaßnahmen, falls sie einen weiteren Test vornehme. "Wenn es einen zweiten oder dritten Test gibt, muss die nordkoreanische Führung die Verantwortung für das übernehmen, was danach passiert", sagte Nakagawa vor Journalisten in Tokio. Nach dem Test vom 9. Oktober hatte Japan bereits einen umfassenden Importstopp für Waren aus Nordkorea verhängt. (tso/AFP)

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