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© AFP

Nordkorea: Kim Jong Il ist krank

Wie steht es um den Gesundheitszustand von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Il? Der Diktator ist seit Wochen nicht mehr öffentlich aufgetreten und hat sogar die Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag von Nordkoreas Staatsgründung versäumt.

Nordkoreas Staatschef Kim Jong Il hat nach Informationen des südkoreanischen Geheimdiensts einen Schlaganfall erlitten. Das teilte ein südkoreanischer Abgeordneter nach einer nichtöffentlichen Sitzung mit dem Geheimdienst am Mittwoch mit. Kim war am Dienstag nicht bei den Feiern zum 60. Jahrestag der Gründung Nordkoreas aufgetreten und hatte damit Spekulationen über seinen Gesundheitszustand hervorgerufen. Auch ein Sprecher der US-Nachrichtendienste hatte am Dienstag erklärt, der 66-Jährige habe möglicherweise einen Schlaganfall erlitten.

Nordkorea hatte zuvor alle Spekulationen zurückgewiesen. Die Nummer zwei des stalinistisch regierten Landes, Kim Yong Nam, hatte in einem Interview mit der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo gesagt, Kim Jong Il habe kein Gesundheitsproblem. Kim Yong Nam ist der Vorsitzende der Obersten Volksversammlung Nordkoreas. Der nordkoreanische Botschafter Song Il Ho sprach von einer Verschwörung westlicher Medien.

Keine Anzeichen für einen Machtwechsel

Der nordkoreanische Diplomat Song sagte weiter: "Wir betrachten solche Berichte nicht nur als wertlos, sondern eher als Verschwörung." Westliche Medien hätten schon vorher Lügen verbreitet. Am Dienstag, dem 60. Jahrestag der Gründung Nordkoreas, hatten sich die Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung des Staatschefs gemehrt.

Die US-Nachrichtendienste sind "ziemlich sicher", dass der 66-Jährige in den vergangenen Wochen einen "gesundheitlichen Rückschlag" erlitten habe, hieß es in Washington. Anzeichen für einen Machtwechsel in Nordkorea gebe es aber nicht.

Berichte der südkoreanischen Agentur Yonhap und der japanischen Agentur Kyodo über Kims Fehlen bei der Militärparade am Dienstag hatten den Spekulationen über seine Gesundheit zusätzliche Nahrung gegeben. Die Zeitung "Chosun Ilbo" aus Seoul berichtete, die südkoreanische Botschaft in Peking habe Informationen aus chinesischer Quelle erhalten, denen zufolge Kim am 22. August zusammengebrochen sei. Südkorea habe dies aber noch nicht unabhängig bestätigen können. Ein Sprecher des südkoreanischen Vereinigungsministeriums bezeichnete es am Dienstag als sehr ungewöhnlich, dass Kim bei der Jubiläumsparade gefehlt habe.

Diabetes und Herzprobleme

Die nordkoreanischen Staatsmedien hatten zunächst nicht über die Parade berichtet. Das Regierungsblatt "Rodong Shinmun" rief anlässlich des Jahrestages zur Stärkung der militärischen Macht des kommunistischen Staates auf. "Es gibt keine Grenze für die ideologische und geistige Macht des Militärs und des Volkes, die unter ihrem Führer fest vereint sind", hieß es. Kim selbst war seit mindestens drei Wochen nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden.

Nach Informationen des südkoreanischen Geheimdienstes leidet Kim an Diabetes und hat Herzprobleme. Er soll Raucher gewesen sein und früher viel Alkohol getrunken haben. Kim steht seit 1994 an der Spitze Nordkoreas. Er folgte seinem Vater Kim Il Sung nach. In Nordkorea wird der Gesundheitszustand des Staatschefs wie ein Staatsgeheimnis gehütet. Es ist es verboten, öffentlich darüber zu sprechen. (iba/dpa/AFP)

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