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Nordkorea-Konflikt: Südkoreas Präsident kritisiert USA

Südkoreas Präsident Roh Moo Hyun hat indirekt die USA wegen ihres Verhaltens im Atomstreit mit Nordkorea kritisiert. Nordkorea hatte sich grundsätzlich zur Beseitigung seines Atomwaffenprogramms bereit erklärt.

Seoul - Das amerikanische Finanzministerium habe im September vorigen Jahres nur wenige Tage vor der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung bei den Sechs-Länder-Gesprächen über ein Ende des nordkoreanischen Atomprogramms Konten des kommunistischen Landes bei einer Bank in Macao sperren lassen, sagte Roh in einer Rede. Selbst das US-Außenministerium sei offensichtlich über die Finanzsanktionen gegen Nordkorea im Unklaren gewesen. Das Thema sei immer noch "schwer zu interpretieren". Durch die Sanktionsmaßnahme wurde jedoch die Verwirklichung der Vereinbarungen bei den Atomgesprächen nach Darstellung Rohs zunächst durchkreuzt.

"In schlechtem Licht betrachtet, könnte man sagte, das alles war koordiniert", sagte Roh in der am Vortag gehaltenen Rede. Zugleich äußerte er die Vermutung, dass das Finanz- und Außenministerium der USA unterschiedliche Auffassung hinsichtlich des Vorgehens gegen Nordkorea vertreten. Das sei jedoch immer noch unklar.

Im Gegenzug sollte das Land Sicherheitsgarantien und Wirtschaftshilfe erhalten. Wegen der Sanktionen, die die USA wegen illegaler Finanzaktivitäten durch Nordkorea verhängt hatten, hatte Nordkorea mehr als ein Jahr lang die Sechser-Gespräche boykottiert und in der an diesem Freitag beendeten neuen Verhandlungsrunde vor weiteren Gesprächen eine Aufhebung der Finanzsanktionen verlangt. (tso/dpa)

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