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Nordkorea: Pjöngjang schimpft Präsident Lee "Verräter"

Seit dem Amtsantritt des südkoreanischen Präsidenten Lee m Februar hat sich das Verhältnis der beiden Staaten abgekühlt. Der Zwischenfall um eine erschossene südkoreanische Touristin hat das Verhältnis weiter verschlechtert.

Nordkorea hat ein Angebot Südkoreas zur Wiederaufnahme von Versöhnungsgesprächen rüde zurückgewiesen. Der Appell von Südkoreas Präsident Lee Myung Bak, die Beziehungen zwischen beiden Staaten zu verbessern, sei ein "plumpes Wortspiel", hieß es am Sonntag in der staatlichen Zeitung "Rodong Sinmun". Lee hatte sich in einer Rede vor dem Parlament am Freitag trotz der Tötung einer südkoreanischen Touristin durch einen nordkoreanischen Soldaten für Gespräche mit Pjöngjang eingesetzt. Dieses Angebot "verdiene nicht die geringste Beachtung", hieß es in dem nordkoreanischen Artikel.

Präsident Lee versuche sich mit irreführenden Worten der Verantwortung für die angespannten Beziehungen zwischen beiden koreanischen Staaten zu entziehen und eine innenpolitische Krise zu vermeiden, kommentierte "Rodong Sinmun" weiter. Der südkoreanische Präsident sei ein "Verräter". Das Verhältnis zwischen Nord- und Südkorea hatte sich nach dem Amtsantritt Lees im Februar verschlechtert, weil dieser eine härtere Linie gegenüber Pjöngjang ankündigte. Nordkorea hatte daraufhin direkte Gespräche mit der südkoreanischen Regierung abgebrochen.

Südkoreanische Touristin erschossen

Die Spannungen waren gewachsen, nachdem eine 53-jährige Südkoreanerin am Freitag an der Ostküste Nordkoreas von einem Soldaten erschossen worden war. Nach nordkoreanischen Angaben war sie am Kumgang-Gebirge in militärisches Sperrgebiet eingedrungen. Sie habe auf Warnrufe und einen Warnschuss nicht reagiert. Die Reisen ins Kumgang-Gebirge des südkoreanischen Tourbetreibers Hyundai Asan sind vorläufig ausgesetzt worden.

Das Verteidigungsministerium bekräftigte die Forderung an Nordkorea, die Einreise von südkoreanischen Ermittlern zur Untersuchung des Vorfalls zu erlauben. Nordkorea hatte zwar den Tod der Frau bedauert, jedoch erklärt, dass die Verantwortung für den Vorfall auf südkoreanischer Seite liege  und sich bislang geweigert, diese Forderung zu erfüllen. (lee/AFP/dpa)

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