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Nordrhein-Westfalen: Brandanschläge auf türkische Einrichtungen

In Dortmund und Wuppertal sind am Sonntag Anschläge auf türkische Einrichtungen verübt worden. Verwendet wurden Molotow-Cocktails und andere Brandsätze.

Wie Sprecher von Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten, wurden in beiden Fällen keine Menschen verletzt. In Wuppertal warfen Unbekannte einen Brandsatz gegen eine Hauswand. In dem Gebäude hat auch ein türkischer Kulturverein seinen Sitz. Es entstand geringer Sachschaden. Die Hintergründe sind unbekannt.

In Dortmund warfen Unbekannte in der Nacht sechs Molotow-Cocktails gegen die Fassade eines türkischen Bildungszentrums. Ein Brandsatz durchschlug eine Scheibe, zündete aber nicht. Die übrigen Brandsätze erloschen von selbst, ohne größeren Schaden anzurichten. Ob die beiden Fälle zusammenhängen, sei bislang unklar, sagte ein Sprecher des Lagezentrums im NRW-Innenministerium in Düsseldorf.

Die Nachbarn werden befragt

Zum Tatzeitpunkt hätten sich in Dortmund keine Menschen in der türkischen Bildungseinrichtung aufgehalten, sagte Oberstaatsanwältin Ina Holznagel. Im hinteren Teil des Gebäudekomplexes befinden sich demnach Wohnungen, denen der Anschlag aber offenbar nicht galt. Durch Befragungen der Nachbarn und Sicherung der Spuren sollen nun der oder die Täter ausfindig gemacht werden. Von Drohungen gegen die Einrichtung sei nichts bekannt, sagte Holznagel.

Ein Anwohner, der morgens gegen 4.15 Uhr durch einen Knall aufmerksam geworden war, gab an, drei bis vier Jugendliche gesehen zu haben, ohne diese näher beschreiben zu können. Erkenntnisse über den Hintergrund der Tat liegen auch in Dortmund noch nicht vor. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.

Bereits am Dienstag hatte sich ein ähnlicher Fall in Düsseldorf ereignet. Unbekannte Täter warfen nachts mehrere Brandsätze in den Eingangsbereich des Türkischen Generalkonsulates in der Landeshauptstadt. Verletzt wurde auch hier nach Polizeiangaben niemand. Die Brandsätze prallten an der Fassade ab und erloschen selbstständig vor dem Gebäude. An der Fassade kam es zu Verfärbungen und Rußbildung. Es entstand Sachschaden in Höhe von rund 3000 Euro. Auch hier sind die Hintergründe bislang unklar.

Martin Teigeler[ddp]

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