zum Hauptinhalt
Der ehemalige norwegische Ministerpräsident Jens Stoltenberg soll offenbar Nato-Generalsekretär werden.

© dpa

Update

Norwegischer Ex-Regierungschef: Jens Stoltenberg wird neuer Nato-Generalsekretär

Der frühere norwegische Regierungschef Jens Stoltenberg soll neuer Nato-Generalsekretär werden. Die Botschafter der Nato-Staaten einigten sich auf den 55-jährigen als Nachfolger des Dänen Anders Fogh Rasmussen, teilte das Militärbündnis am Freitag in Brüssel mit.

Ein Skandinavier folgt auf einen Skandinavier an der Spitze des größten Militärbündnisses der Welt: Der frühere norwegische Regierungschef Jens Stoltenberg wird neuer Generalsekretär der Nato und damit Nachfolger des Dänen Anders Fogh Rasmussen. Dies teilte die Allianz am Freitag nach einem Treffen der Botschafter des Nato-Rates der 28 Mitgliedsstaaten mit. Die Entscheidung soll am 1. April von den Außenministern des Nordatlantischen Verteidigungsbündnisses bestätigt werden. Am 1. Oktober soll Stoltenberg dann sein Amt antreten. Nato-Diplomaten zufolge hatten sich vor allem die USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien für den Norweger stark gemacht.

Der Sozialdemokrat wurde im Oktober 2005 zum norwegischen Regierungschef gewählt und führte das Fünf-Millionen-Einwohnerland, das durch seine Rohstoffvorkommen zu den reichsten Staaten der Welt gehört, bis zum Oktober 2013, als er die Parlamentswahl verlor. Weltweit bekannt wurde Stoltenberg im Zuge des Massakers des rechtsextremen Attentäters Anders Behring Breivik, bei dem im Juli 2011 insgesamt 77 Menschen ums Leben kamen. Die Art und Weise wie Stoltenberg das nordische Land in einer seiner größten Krisen beruhigte und lenkte, brachte ihm international große Anerkennung und Respekt ein.

Bei der Nato erwarten Stoltenberg schwierige Aufgaben. Beschäftigen dürften ihn angesichts der Ukraine-Krise besonders das Verhältnis der Allianz zu Russland, aber auch der Abzug der Nato-Truppen aus Afghanistan. Außerdem dürfte er in Zeiten knapper Kassen versuchen, die Mitgliedstaaten dazu zu bewegen, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false