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Politik: NS-Opfer: Angehörige fordern Milliarden

Angehörige griechischer NS-Opfer melden jetzt neue Reparationsansprüche gegenüber der Bundesrepublik an. Der Verband der Hinterbliebenen von Nazi-Kriegsopfern appellierte am Montag an die griechische Regierung, Deutschland zur Zahlung von knapp 23 Milliarden Mark aufzufordern.

Angehörige griechischer NS-Opfer melden jetzt neue Reparationsansprüche gegenüber der Bundesrepublik an. Der Verband der Hinterbliebenen von Nazi-Kriegsopfern appellierte am Montag an die griechische Regierung, Deutschland zur Zahlung von knapp 23 Milliarden Mark aufzufordern. Der Verband vertritt 66 griechische Ortschaften, in denen Zivilisten von den deutschen Besatzern bei Vergeltungsaktionen getötet wurden.

Der Vorsitzende des Verbandes, Ex-Widerstandskämpfer Manolis Glezos, beziffert die Reparationsforderungen auf 7,1 Milliarden US-Dollar. Diesen Betrag hatte 1946 die Konferenz der Siegermächte in Paris Griechenland als Entschädigung zugesprochen. Außerdem fordert der Verband jetzt die Rückzahlung einer Zwangsanleihe an das Deutsche Reich von 1942. Dabei geht es laut Glezos um 3,5 Milliarden Dollar.

Unterdessen rückt die Beschlagnahme deutscher Liegenschaften in Athen näher. Der Anwalt Ioannis Stamoulis, der 295 Hinterbliebene eines SS-Massakers im Dorf Distomon vertritt, will am 19. September das Athener Goethe-Institut, das Gebäude des Deutschen Archäologischen Instituts und die Deutsche Schule in Athen zwangsversteigern lassen. Griechenlands Oberster Gerichtshof hatte den Hinterbliebenen des Distomon-Massakers Entschädigungen über 56 Millionen Mark zugesprochen. Die Bundesrepublik erkennt das Urteil jedoch nicht an.

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