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Politik: NS-Zwangsarbeiter: Auch Bethel-Anstalten sind betroffen

Die heute größte diakonische Einrichtung Europas, die von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel in Bielefeld, haben während der gesamten Zeit des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeiter beschäftigt. Durch den Abzug von regulären Beschäftigten für den Kriegsdienst sei Bethel von Anfang an in die Zwangsarbeiter-Systematik des Dritten Reiches eingebunden gewesen, teilte die Einrichtung am Freitag mit.

Die heute größte diakonische Einrichtung Europas, die von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel in Bielefeld, haben während der gesamten Zeit des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeiter beschäftigt. Durch den Abzug von regulären Beschäftigten für den Kriegsdienst sei Bethel von Anfang an in die Zwangsarbeiter-Systematik des Dritten Reiches eingebunden gewesen, teilte die Einrichtung am Freitag mit. Auf den landwirtschaftlichen Flächen der Anstalten, aber auch in der Hauswirtschaft und in der Pflege seien bis zu 154 Zwangsarbeiter gleichzeitig eingesetzt gewesen.

Die Zwangsarbeiter seien zumeist direkt aus ihren Heimatländern nach Bethel gekommen. In späteren Jahren seien auch Kriegsgefangene eingesetzt gewesen. Der Frauenanteil habe bei bis zu 25 Prozent gelegen.

Unter den Überlebenden des Holocaust nehmen die psychischen Erkrankungen zu. "Die Traumatisierung dieser Menschen in den Konzentrationslagern kommt jetzt im Alter zum Vorschein", sagte der Generaldirektor des Deutsch-Israelischen Vereins für Rehabilitation, Kandel. Der Deutsch-Israelische Verein betreibt in Israel Altenwohnheime und versucht, vom Land Hessen eine Bürgschaft für ein weiteres Projekt zu erhalten. Demnach leben in Israel noch rund 15 000 Holocaust-Überlebende mit einem durchschnittlichen Alter von 75 bis 80 Jahren. Jahrzehnte nach der Traumatisierung und einer langen Zeit ohne psychische Probleme, komme die Traumatisierung zurück.

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