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Politik: Özdemir kämpft um Listenplatz

Parteitag bestimmt Kandidaten für Wahl 2013.

Böblingen - „Shit happens“, murmelte Cem Özdemir, bevor er im Oktober 2008 den Parteitag der baden-württembergischen Grünen vorzeitig verließ. Die Delegierten hatten dem Realo einen sicheren Listenplatz für den Bundestag verweigert. Kurz darauf wählten ihn die Grünen trotzdem zum Bundesvorsitzenden. Vier Jahre später kann sich der 46-Jährige, der gerade als Bundesvorsitzender bestätigt wurde, nun auch beste Chancen auf eine Rückkehr in den Bundestag ausrechnen.

Die spannende Frage ist allerdings, ob ihn die Delegierten an diesem Samstag auf dem Parteitag in Böblingen auf Platz zwei der Landesliste wählen. Damit würde Özdemir, der zudem ein Direktmandat in Stuttgart anstrebt, die baden-württembergischen Grünen als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl 2013 führen. Gegen ihn tritt mit dem Bundestagsabgeordneten und Finanzexperten Gerhard Schick ein Parteilinker an. Auch Listenplatz eins, der einer Frau zusteht, ist umkämpft: Die Parteilinke Sylvia Kotting-Uhl fordert die Spitzenkandidatin von 2009 und Vize-Chefin der Bundestagsfraktion Kerstin Andreae heraus. Somit wird der Parteitag zum Kräftemessen der Parteiflügel – mit offenem Ausgang.

Während Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der Großteil des grünen Kabinetts und die grünen Oberbürgermeister im Land ausgewiesene Realos sind, dominieren die Parteilinken derzeit die Landesgruppe im Bundestag. Mehrere Versuche, die Kampfkandidaturen zu verhindern, scheiterten . Beide Lager haben sich aber verständigt, dass die Verlierer der Duelle auf den Listenplätzen drei und vier abgesichert werden . Roland Muschel

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