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Offensive im Nordirak: Erdogan fordert Kapitulation

Nach dem Ende der türkischen Bodenoffensive im Irak hat Ministerpräsident Erdogan an die kurdischen Rebellen appelliert, ihren Widerstand aufzugeben. Mit Terror könne nichts erreicht werden, Ankara und Bagdad müssten dieses Problem gemeinsam bekämpfen.

Nach dem Ende der einwöchigen türkischen Bodenoffensive im Nordirak hat der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan die Kämpfer der verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zum Aufgeben aufgerufen. "Mit Terror kann nichts erreicht werden. Gebt diesen falschen Weg auf", sagte er in einer Fernsehansprache. Damit solle noch "mehr Schmerz für Eure Mütter und Väter" verhindert werden. Bei den Gefechten wurden nach Angaben des Generalstabs mehr als 240 PKK-Kämpfer und 27 türkische Soldaten getötet. Die USA sagte der Türkei weitere Unterstützung im Kampf gegen die PKK zu.

Erdogan wies zugleich den Kurden den Weg, mit legalen Mitteln für ihre Belange zu kämpfen. "Unsere Demokratie ist reif genug, alle Arten von Differenzen und alle Arten politischer Meinungen aufzunehmen, so lange sie auf legaler Grundlage stehen." Nach einem Ende der Gewalt könnten "Rechte und Lösungen" vereinbart werden, betonte Erdogan.

Zugleich machte der türkische Ministerpräsident darauf aufmerksam, dass seine Regierung Terrorismus weiter "mit Entschiedenheit" bekämpfen werde. An das Nachbarland Irak gerichtet sagt Erdogan, beide Länder dürften nicht zulassen, dass die PKK "unsere Beziehungen vergiftet". Ankara und Bagdad müssten dieses Problem gemeinsam bekämpfen, hieß es weiter.

"Es ist klar, dass die Vereinigten Staaten, die Türkei und der Irak zusammen die PKK weiterhin als terroristische Organisation sehen, mit der umgegangen werden muss", sagte ein Sprecher des Weißen Hauses in Washington. Die USA hatten den NATO-Verbündeten Türkei mehrfach aufgefordert, die Offensive so kurz wie möglich zu halten.

Truppen ziehen ab

Die Truppen waren am Freitagmorgen in ihre Heimatstützpunkte zurückgekehrt, wie der türkische Generalstab in Ankara mitteilte. Den PKK-Kämpfern sei gezeigt worden, "dass der Nordirak für sie keine sichere Region ist". Die "Ziele des Einsatzes" seien erreicht worden, teilte der türkische Generalstab weiter mit. Zugleich kündigte er an, die Armee werde die "terroristischen Aktivitäten" im Norden des Nachbarlandes auch künftig genau beobachten.

Nach Berichten türkischer Medien waren zeitweise bis zu 10.000 Soldaten in den Nordirak einmarschiert. Ankara wirft der autonomen Kurdenregierung im Nordirak vor, nicht entschieden genug gegen die PKK-Rebellen vorzugehen. Die Türkei vermutet rund 4000 PKK-Kämpfer im Nachbarland. (sgo/AFP)

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