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Omar Bongo: Geheimnisse eines Diktators

Wie seine 42-jährige Herrschaftszeit war auch sein Tod geheimnisumwittert. Der wohl reichste Mann Afrikas und dienstälteste Staatschef, Gabuns Präsident Bongo, ist gestorben.

Erst wurde das Ableben des Diktators in einem Krankenhaus in Barcelona gemeldet. Dann vom Regime in der zentralafrikanischen Republik Gabun dementiert. Schließlich, nachdem das Militär die Landesgrenzen geschlossen und strategische Punkte besetzt hatte, bestätigte der Präsidentenpalast in Gabuns Hauptstadt Libreville das Ende. Der vermutlich reichste Mann Afrikas, Gabuns Präsident Omar Bongo Ondimba, starb mit 73 Jahren. Er war der dienstälteste Staatschef Afrikas.

Dass Omar Bongo vor einem Monat mit Luxusjet und großem Hofstaat medizinische Hilfe in Spanien und nicht beim engsten Verbündeten Frankreich suchte, hatte vermutlich einen einfachen Grund: In Frankreich läuft ein Ermittlungsverfahren gegen Bongo wegen Korruption und Veruntreuung von Staatsgeldern. Schon lange wurde Bongo und seiner Familie nicht nur von Regimekritikern angelastet, den Staat mit seinen reichen Öl-, Gold-, Uran- und Tropenholzreserven systematisch auszuplündern. Allein auf dem Territorium der früheren Kolonialmacht Frankreich soll die Präsidentenfamilie wenigstens 33 Luxusimmobilien im Wert von mehr als 100 Millionen Euro besitzen.

Millionenschwere Bestechungsgelder vor allem französischer Ölkonzerne flossen angeblich auf Schweizer Bankkonten von Omar Bongo. Vor Jahren machte er Andeutungen, auch Details über mögliche Bestechungszahlungen beim Kauf der ostdeutschen Leuna-Raffinerie durch Elf Aquitaine zu kennen. Journalisten, die ihn zu seinen Beziehungen zu Elf befragten, riet er, sie sollten sich lieber mit Leuna befassen. Und in seinem 2002 erschienen Buch „Blanc comme nègre“ beschwerte er sich, „dass Helmut Kohl (...) geschont worden ist, während Omar Bongo mit Vorwürfen überhäuft wird“. Konkreter wurde er aber nie. (uls/ze)

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