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Politik: Opposition in Liberia: Wahlfälschung

Nobelpreisträgerin Sirleaf muss in zweite Runde

Monrovia - Bei der Präsidentschaftswahl im westafrikanischen Staat Liberia muss die Amtsinhaberin und diesjährige Friedensnobelpreisträgerin Ellen Johnson Sirleaf in die zweite Runde. Nach Auszählung von 96 Prozent der Stimmen der Präsidentenwahl blieb Sirleaf am Sonntag weiter relativ deutlich unter der absoluten Mehrheit von 50 Prozent. Sie lag demnach bei 44, 5 Prozent. Bliebe es dabei, kommt es am 8. November zur Stichwahl zwischen ihr und dem Herausforderer Winston Tubman vom Kongress für Demokratischen Wandel.

Die Opposition warf Sirleafs Regierung „massive Wahlfälschungen“ vor. Einen Aufruf zum Boykott der Stichwahl nahm sie aber nach kurzer Zeit wieder zurück. Sirleafs Kontrahenten Tubman und der im ersten Wahlgang Drittplatzierte Prince Johnson kündigten am Sonntag an, sich an einer möglichen Stichwahl beteiligen zu wollen. „Wir werden vollständig an der zweiten Runde teilnehmen“, sagte Johnsons Wahlkampfleiter Merlie Kemru. „Wir werden aber keine weiteren Fälschungen akzeptieren.“ Die Opposition wolle sich durch die Teilnahme an der Stichwahl selbst davon überzeugen, ob die Abstimmung „wirklich demokratisch“ sein werde.

Die Präsidentenwahl gilt als Bewährungsprobe für die Demokratie in Liberia. Bis zum Jahr 2003 hatte dort 14 Jahre lang ein Bürgerkrieg getobt. Mehr als 200 000 Menschen wurden getötet, mehr als eine Million vertrieben. Die Infrastruktur wurde in weiten Teilen zerstört. dpa/AFP

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