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Politik: Ostermärsche – gegen Krieg und auch gegen Sozialreformen

Berlin - Eine andere Welt ist möglich, eine andere Welt ist nötig. Unter diesem Motto gehen am Wochenende bundesweit in mehr als 50 Städten die Ostermarschierer der Friedensbewegung auf die Straße.

Berlin - Eine andere Welt ist möglich, eine andere Welt ist nötig. Unter diesem Motto gehen am Wochenende bundesweit in mehr als 50 Städten die Ostermarschierer der Friedensbewegung auf die Straße. Ihre Aufrufe erinnern im Albert- Einstein-Jahr an dessen Engagement für den Frieden. „Ein Zehntel der Energien, die die Krieg führenden Nationen im Weltkrieg verbrauchten, ein Bruchteil des Geldes wäre hinreichend, um den Lebensstandard in allen Ländern zu erhöhen sowie die Katastrophe der Arbeitslosigkeit zu verhindern.“ Jener Satz Einsteins aus dem Jahr 1929 hat für die Organisatoren des Netzwerk Friedenskooperative nichts an Aktualität verloren – im Gegenteil: „Das Waffenklirren ist lauter geworden, und die Armut wächst – selbst in hoch entwickelten Ländern“.

Damit sind die Koordinaten abgesteckt für die Protestkundgebungen, Fahrraddemos, Mahnwachen und Wanderungen. Im Mittelpunkt steht die Kritik am Irakkrieg. Aber auch die Bundesregierung, die sich mit ihrer Ablehnung der US-Intervention Sympathien bei den Pazifisten erwarb, ist wieder stärker Zielscheibe des Protests. Attackiert werden die deutschen Rüstungsexporte, insbesondere Schröders Bereitschaft, das Waffenembargo gegenüber China zu lockern.

Ein Schwerpunkt des Berliner Ostermarsches, der am Ostermontag um 13 Uhr am Brandenburger Tor beginnt, ist der Protest gegen den Sozialabbau. Die Arbeitsmarktreformen bezeichnet die Berliner Friedenskoordination „als Aufkündigung des sozialen Friedens“. Einer der größten Ostermärsche findet traditionell am ehemaligen Truppenübungsplatz im brandenburgischen Fretzdorf statt. Dort will die Bundeswehr ein 144 Quadratkilometer großes Areal auf der Kyritz-Ruppiner Heide für Tiefflugübungen nutzen.

Alexander Bürgin

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