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Massive Gegenwehr. Die Gefechte zwischen Taliban und pakistanischer Armee dauerten nach dem Überfall noch lange an.

© AFP

Pakistan: Hunderte Taliban greifen Grenzposten an

Hunderte Taliban-Kämpfer haben einen Posten der pakistanischen Sicherheitskräfte an der Grenze zu Afghanistan angegriffen und mindestens 30 Menschen getötet. Nach Angaben der Polizei im Distrikt Upper Dir starben 24 Angehörige der Polizei und einer paramilitärischen Grenzschutz-Einheit sowie sechs Zivilisten.

Polizeisprecher Nazir Khan sagte am Donnerstag: „Zwischen 200 und 300 Terroristen haben an dem Gefecht teilgenommen.“ Khan sagte weiter, vier Mitglieder einer Familie, darunter Frauen und Kinder, seien getötet worden, als eine Mörsergranate der Taliban ihr Haus traf. Ein Geistlicher einer örtlichen Moschee sei bei den Gefechten ebenfalls ums Leben gekommen. Die Taliban hätten zudem einen afghanischen Lastwagenfahrer getötet und dessen Fahrzeug übernommen, um Leichen ihrer Mitkämpfer abzutransportieren. Die Zahl der Opfer auf der Seite der Aufständischen bei dem mehr als 24-stündigen Gefecht sei daher unklar.

„Als die Armeehubschrauber ihre Stellungen in den umliegenden Hügeln bombardierten, flohen sie (die Taliban) Richtung Afghanistan“, sagte der Polizeisprecher. Ein Geheimdienstmitarbeiter, der ungenannt bleiben wollte, sagte, die Extremisten seien aus der benachbarten afghanischen Provinz Kunar über die Grenze gekommen. Sie hätten vorübergehend drei Dörfer eingenommen. Hunderte pakistanische Taliban-Kämpfer waren 2009 bei einer Armeeoffensive in Malakand nach Afghanistan geflohen. Zu Malakand gehören unter anderem Dir und das Swat-Tal.

Die pakistanischen Taliban bekannten sich zu dem Angriff. Ein Sprecher der Taliban in der Region Malakand namens Omar Hassan Alharabi sagte, mehr als 50 Angehörige der Sicherheitskräfte seien getötet und 15 weitere gefangen genommen worden. (dpa)

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