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Pakistan: Mehr als 900.000 Zivilisten sind geflüchtet

Seit Beginn der Offensive gegen die Taliban Ende vergangenen Monats wurden im Norden Pakistans nach Angaben der Vereinten Nationen 907.000 Flüchtlinge registriert.

Die Zahl der Vertriebenen steige stündlich, sagte ein Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR in Genf. Hinzu kommen nach pakistanischen Regierungsangaben etwa 550.000 Vertriebene, die in vergangenen eineinhalb Jahren vor Gefechten in den Stammesgebieten an der afghanischen Grenze geflohen sind. Die Flüchtlingswelle ist die größte Pakistans der vergangenen Jahrzehnte.

Die Bundesregierung stellt angesichts der Krise weitere fünf Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld soll nach Angaben des Entwicklungsministeriums in Berlin helfen, die Not der Flüchtlinge zu lindern. Die Verteilung der Hilfsgüter soll über das UNHCR erfolgen. Die Hilfsoperationen werden durch Extremisten in der Region behindert, die das humanitäre Personal des Hilfswerkes bedrohten.   Die Armee kämpft in den Distrikten Swat, Buner und Dir gegen die Taliban.  Bei der Offensive im Norden kamen nach Angaben der Armee bislang etwa 800 Aufständische und mehr als 40 Soldaten ums Leben. Augenzeugenberichten zufolge starben auch zahlreiche Zivilisten im Kreuzfeuer. Seit dem Vortag seien im Swat-Tal 55 Taliban-Kämpfer und drei Soldaten getötet worden, teilte die Armee mit.  

Während der vorübergehenden Aufhebung der Ausgangssperre in der Region flohen erneut Tausende Zivilisten aus dem Kampfgebiet. Die Armee rief die Bevölkerung dazu auf, Aufständische, die sich unter die Flüchtlinge mischten, bei den Sicherheitskräften anzuzeigen. (aku/dpa)

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