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Parlament: Union scheitert mit Antrag zur Spätabtreibung

Die Bemühungen um einen fraktionsübergreifenden gemeinsamen Vorstoß zur Verringerung der Spätabtreibungen sind gescheitert. Grund: Die SPD will dazu einen eigenen Antrag im Bundestag einbringen.

Den vom CSU-Familienpolitiker Johannes Singhammer vorgelegten Gruppenantrag lehnten die SPD-Abgeordneten am Dienstag mit Mehrheit ab. Dieser sieht eine verpflichtende Beratung und eine dreitägige Bedenkzeit vor dem Abbruch vor. Ärzten, die diese Auflagen missachten, droht danach ein Bußgeld in Höhe bis zu 10.000 Euro.

Nach den Vorstellungen vor allem der SPD-Frauen sind über die bereits bestehende Beratungspflicht hinausgehende Vorschriften für Ärzte und Frauen nicht erforderlich. Die SPD plädiert jedoch für eine psychosoziale Betreuung neben der medizinischen Beratung.

Bundesärztekammer unterstütz Unions-Antrag

Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in 229 Fällen Schwangerschaften nach der 22. Woche abgebrochen. Dies waren 0,2 Prozent aller knapp 117.000 vorgenommenen Abtreibungen.

Der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, stellte sich hinter das Konzept der Union. Die betroffenen Frauen müssten in der Beratung über die Hilfen aufgeklärt werden, die ihnen zustehen, wenn ihr Kind behindert zur Welt kommt. "Es darf nicht zu Kurzschlusshandlungen kommen, die dann dazu führen, dass Frauen ihr ganzes Leben unter Schuldgefühlen leiden", sagte Hoppe der "Passauer Neuen Presse". (sba/dpa)

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