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Polizisten und ein Demonstrant vor der Zentrale der Regierungspartei

© dpa

Parlamentswahl Mongolei: Tote und Verletzte bei Ausschreitungen

Gerüchte über Wahlmanipulation haben die Situation nach der Parlamentswahlin der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator in der Nacht zum Mittwoch angeheizt. Die Krawalle forderten erste Todesopfer.

Bei den Ausschreitungen nach der Parlamentswahl in der Mongolei sind fünf Menschen ums Leben gekommen und rund 200 verletzt worden. Rund 500 Demonstranten seien in Ulan Bator festgenommen worden, meldet die russsiche Agentur Interfax. Nach Verhängung des Ausnahmezustandes in der Nacht konnten Sondereinsatzkräfte die Lage in der mongolischen Hauptstadt erst am frühen Mittwochmorgen unter Kontrolle bringen.

Nach dem Sturm auf das Hauptquartier der regierenden Mongolischen Revolutionären Volkspartei (MRVP), das teilweise ausbrannte, legten die Demonstranten auch Feuer an der nahe gelegenen Stadtbezirksverwaltung von Sukhbataar, einem anderen Amtsgebäude, Gebäudeteilen des Kulturpalastes und der Gemäldegalerie, wie Augenzeugen berichteten. Feuerwehrwagen und andere Rettungskräfte wurden bei ihren Einsätzen teilweise aufgehalten. Ein Fahrzeug der Feuerwehr wurde völlig zerstört.

Diskussion über Neuwahlen entbrannt

Die Regierung kam am Mittwochmorgen zu einer Krisensitzung zusammen. Auch der Sicherheitsrat wollte erneut tagen, bevor das Parlament zu einer Sondersitzung einberufen war. Nach den Wahlmanipulations-Vorwürfen der unterlegenen Opposition ist eine Diskussion über Neuwahlen entbrannt. Die oppositionelle Demokratische Partei (DP) verurteilte die in der jüngeren Geschichte der Mongolei beispiellosen Krawalle und forderte eine Bestrafung der Schuldigen. Der MRVP-Vorsitzende und Ministerpräsident Sanjaa Bayar warf seinem Kontrahenten Tsakhia Elbegdorj von der DP jedoch eine Mitschuld am Ausbruch der Unruhen vor.

Am späten Abend hatte Präsident Nambaryn Enkhbayar für vier Tage den Ausnahmezustand und eine nächtliche Ausgangssperre über die mongolische Hauptstadt verhängt. Demonstrationen der Opposition gab es auch in der Industriestadt Darkhan. (rope/aha/dpa)

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