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Parteien: Sprecher der Linken will in den Bundestag

Der Sprecher der Linken, Hendrik Thalheim fordert in seinem Wahlkreis CDU-Kandidat Thomas de Maizière heraus.

Bisher stand er immer hinter Politikern wie Gregor Gysi und Oskar Lafontaine, doch nun will Hendrik Thalheim in die erste Reihe der Politik auf rücken. Der langjährige Pressesprecher der Linken-Bundestagsfraktion will im Herbst als Abgeordneter in den Bundestag einziehen. Die erste Hürde hat der 49-jährige gebürtige Dresdner bereits genommen, am Wochenende wurde er als Wahlkreiskandidat im sächsischen Meißen nominiert. Der dortige Kreisverband wählte Thalheim ohne Gegenkandidaten mit 97 Prozent der Stimmen.

In dem neu zugeschnittenen Wahlkreis Meißen fordert Thalheim ausgerechnet einen CDU-Promi heraus: Thomas de Maizière. Mehr Erststimmen zu holen als Merkels Kanzleramtschef, dürfte ihm allerdings schwerfallen. Bei den Bundestagswahlen 2005 erzielte die CDU bei den Erststimmen in Sachsen landesweit ein besseres Ergebnis als die damalige PDS, in dem Flächenkreis dürfte es für die Linke zudem schwieriger sein als in den Großstädten. Doch für Thalheim, zu dessen Aufgaben schon jetzt gehört, Kritik an der Regierung auf gängige Formeln zu bringen, ist all das nur „ein Ansporn“. Als „Architekt der Macht Angela Merkels“ sei de Maizière ein „interessanter Gegner“, weil er dafür mit verantwortlich sei, dass die Schere zwischen Ost und West weiter aufgegangen sei.

Für den Fall, dass es mit dem Direktmandat nichts werden sollte, will sich Thalheim um einen aussichtsreichen Listenplatz auf der Landesliste bewerben. In Sachsen rechnet die Linke damit, dass sie mit einem Ergebnis von bis zu 30 Prozent neun bis zehn Abgeordnete in den nächsten Bundestag schicken könnte. Bisher sind unter den 53 Abgeordneten der Linken nur drei Direktkandidaten – Petra Pau, Gesine Lötzsch und Gregor Gysi, alle drei aus dem Osten Berlins.

Zwar lebt Thalheim, der vor seiner Tätigkeit in der Bundespolitik 1994 bis 1999 als Sprecher der PDS-Landtagsfraktion in Dresden arbeitete, inzwischen in Berlin, „aber den sächsischen Dialekt spreche ich immer noch“, sagt er. Sollte ihm der Einzug in den Bundestag gelingen, würde er gerne die Energiepolitik zu seinem Thema machen.

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