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Parteistreit: Es brodelt in der CSU

Die Würzburger Bundestagsabgeordnete Marion Seib legt aus Ärger über ihre Partei im kommenden Jahr ihre politischen Mandate nieder. Sie wirft der neuen Parteispitze bei der Erbschaftssteuer vor, sozialistische Verhältnisse zu begünstigen.

Die CSU-Bundestagsabgeordnete Marion Seib hat die die neue Parteispitze scharf kritisiert und ihren Rückzug aus dem Parlament angekündigt. In einem Schreiben an Parteichef Horst Seehofer begründete die 54-Jährige den Schritt mit der starken Verjüngung innerhalb der CSU und der Dominanz Oberbayerns. "Der sich abzeichnende neue Stil in der CSU "Talentschuppen versus Meisterklasse" oder "alles muss von Oberbayern entschieden werden" entspricht nicht meiner Vorstellung einer konservativen, demokratischen, gesamtbayerischen Volkspartei", schrieb die 54-Jährige in einem Brief an CSU-Chef Horst Seehofer und Landesgruppenchef Peter Ramsauer.

Sie wirft den Christsozialen im Übrigen vor, dass die geplante Erbschaftssteuerreform "zu schleichenden sozialistischen Verhältnissen" führe. Für eine solche Politik stehe sie nicht weiter zur Verfügung. Zudem drückte sie ihr Bedauern über die Abstimmungsniederlage um den Vorsitz der CSU-Arbeitsgruppe Bildung und Forschung aus. Dabei war sie mit 16 zu 20-Stimmen dem 38 Jahre alten Alexander Dobrindt aus Oberbayern unterlegen.

Schließlich machte sie auch persönliche Motive für den Rückzug geltend. Sie habe nach jedem Nachrücken ihren Arbeitsplatz in der Wirtschaft aufgegeben und sich wieder ihre Position in der Politik erkämpft. "Dies will ich mir und meiner Familie nicht noch einmal zumuten", schreibt Seib. Mit 54 Jahren sei sie noch jung genug, um ihr Können in der Wirtschaft verantwortlich einzubringen. (ae/dpa/ddp)

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