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Politik: PDS künftig ohne bunte Truppe

Berlin - Das Konzept von Gregor Gysis bunter Truppe ist endgültig passé – die PDS will im Bundestagswahlkampf 2006 vor allem auf eigene Kräfte setzen. Am Montag ernannte der Vorstand den thüringischen Fraktionschef Bodo Ramelow zum neuen Wahlkampfchef.

Von Matthias Meisner

Berlin - Das Konzept von Gregor Gysis bunter Truppe ist endgültig passé – die PDS will im Bundestagswahlkampf 2006 vor allem auf eigene Kräfte setzen. Am Montag ernannte der Vorstand den thüringischen Fraktionschef Bodo Ramelow zum neuen Wahlkampfchef. Ramelow, ein 1990 aus Hessen nach Erfurt gekommener Gewerkschafter, soll als Nachfolger von André Brie dafür sorgen, dass die PDS gesamtdeutsch eine Chance hat.

Er sei für Personalisierung im Wahlkampf, sagte der 48-Jährige – doch für die „Suche nach den buntesten Schmetterlingen“ nicht zu haben. Wohl könnten die PDS-Listen für Parteilose offen sein, doch dürfe Prominenz von außen „nicht wie ein Wanderzirkus“ durch die Landesverbände geführt werden. „Gysis bunte Truppe wird in diesem Wahlkampf nicht funktionieren.“ Eine weitere Absage kam von Ramelow gleich hinterher – an die Wahlalternative, die sich im Januar als Partei gründen will. Er sei gegen Bündnisse oder „irgendwelche Absprachen“ mit der Linkspartei. „Wir sind keine Regionalpartei“.

PDS-Chef Lothar Bisky rühmte Ramelow als „Idealbesetzung für den schwierigsten Job“ seiner Partei. Er setzt darauf, dass Gysi 2006 Spitzenkandidat wird. Die Ziele sind hoch gesteckt: Sieben Prozent will die PDS schaffen – braucht dazu nach eigener Rechnung 25 Prozent im Osten und zwei Prozent im Westen. Dafür will Ramelow nun die Mitglieder mobilisieren: „Im Schlafwagen irgendwo angehängt kommen wir nicht in den Bundestag.“

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