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Pius-Bruderschaft: Holocaust-Leugner Williamson spricht Israel das Existenzrecht ab

Pius-Bischof Richard Williamson meldet sich erneut zu Wort: In einem Interview mit einem Israel-feindlichen Politiker zweifelt der Geistliche die Legitimität Israels an.

Lange hat man nichts mehr von ihm gehört. Nun hat sich der Holocaust-Leugner Richard Williamson von der Piusbruderschaft wieder zu Wort gemeldet. In einem im Internet veröffentlichten Video-Interview mit einem Kandidaten einer Israel-feindlichen Partei aus Frankreich erläuterte der Bischof, dass er in Deutschland wegen "Volksverhetzung" verfolgt werde. Er habe "die sechs Millionen vergasten Juden infrage gestellt". Da dies in Deutschland ein Verbrechen sei, greife ihn dort jetzt die Justiz an.

Williamson zog in dem auf der Video-Website dailymotion veröffentlichten Gespräch erneut die Rechtmäßigkeit der Gründung Israels in Zweifel. "Jedermann glaubt, dass dieser Staat legitim ist", sagte der neben einem Weihnachtsbaum sitzende Brite auf Französisch. "Aber das führt nicht notwendigerweise dazu, dass er es ist." In früheren Äußerungen hatte er behauptet, der Holocaust sei "von den Juden erfunden" worden, "damit ihr neuer Staat Israel akzeptiert wird".

Williamson gehört zur erzkonservativen katholischen Piusbruderschaft. Der Brite war weltweit in die Schlagzeilen geraten, nachdem er im Januar 2009 in einem Fernsehinterview den Holocaust geleugnet hatte. Er denke, dass "200.000 bis 300.000 Juden in den Konzentrationslagern gestorben seien", aber "nicht ein einziger von ihnen in Gaskammern", hatte er im schwedischen Fernsehen gesagt. Dies sorgte auch deshalb für Empörung, weil Papst Benedikt XVI. kurz danach die Exkommunikation von Williamson und drei weiteren Pius-Bischöfen aufhob. Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat wegen der Holocaust-Leugnung Strafbefehl gegen Williamson erlassen.

Auf die Frage, wie er sein Amt derzeit ausübe, sagte Williamson nun: "Indem ich schlafe und esse, und ich mache jede Woche auch einen Blog." Ansonsten tue er aber "nicht viel im Moment, ich erhole mich." Williamson führte das 13-minütige Interview mit dem Franzosen Pierre Panet. Dieser hatte bei den Europawahlen für eine antizionistische Liste des französischen Komikers Dieudonné kandidiert.  

Quelle: ZEIT ONLINE, AFP

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