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Pogromnacht: Merkel fordert Kampf gegen Rassismus

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zum 9. November an die Pogromnacht vor 70 Jahren und die Maueröffnung vor 19 Jahren erinnert.

Berlin - „Er ist ein Tag des Gedenkens an die schrecklichsten Ereignisse deutscher Geschichte genauso wie ein Tag, der auch Hoffnung macht und der uns verpflichtet, die Zukunft verantwortlich zu gestalten“, sagte die Kanzlerin in ihrem am Samstag veröffentlichten Videopodcast im Internet. Das Gedenken an den 9. November 1938 verpflichtet die Deutschen nach Aussage Merkels, entschieden gegen Rassismus und insbesondere Antisemitismus vorzugehen – „und zwar gemeinsam, in der gesamten Gesellschaft“. Gemeinsam mit dem Zentralrat der Juden werde die Bundesregierung an diesem Sonntag in einer Gedenkveranstaltung an den 70. Jahrestag der Pogromnacht erinnern. „Wir wissen, dass an diesem Tag Unsägliches begann, das in den Holocaust mündete“, sagte die Kanzlerin.

Der 9. November 1989, an dem die Mauer fiel, sei dagegen ein glücklicher Tag in der deutschen Geschichte gewesen. „Aber auch hier spüren wir: Die Erinnerung an die frühere DDR muss wachgehalten werden“, so die Bundeskanzlerin. „Wir haben heute 18-Jährige, die die Mauer nicht mehr erlebt haben. Aber wir wollen dafür Sorge tragen, dass auch hier die Kenntnis der Geschichte uns davor bewahrt, radikale Tendenzen wiederaufleben zu lassen.“

Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur kritisierte die schleppende Diskussion über das künftige Einheits- und Freiheitsdenkmal. „Wir vergeben eine große Chance, über unsere Geschichte nachzudenken“, sagte Stiftungs-Chef Rainer Eppelmann anlässlich des 19. Jahrestages des Mauerfalls. Eine breite Debatte könnte die innere Einheit der Deutschen befördern. Eppelmann bedauerte, dass der Enthüllungstermin für das Denkmal am 9. November 2009 nicht zu halten sein wird. dpa

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